miércoles, 7 de diciembre de 2016

Gruselkabinett Folge 112: "Der Ebenholzrahmen"





Der Ebenholzrahmen
Autor: Edith Nesbit
Label: Titania Medien
Genre: Schauerromantik
Laufzeit: ca. 55 Minuten
Veröffentlichung: 12. August 2016
Verfügbarkeit: CD / Download
ISBN: 978-3-7857-5256-2

Klappentext:

London 1923: Philipp Devigne ist nicht wenig erstaunt, von seiner reichen Tante ein altes viktorianisches Haus im Londoner Nobel-Stadtteil Chelsea zu erben. Über dem Kamin im Speisezimmer hängt in dem ansonsten erlesen möblierten Haus ein billiger Druck in einem aufwändigen Ebenholzrahmen. Wie sich herausstellt, hat es damit eine unheimliche Bewandtnis...?


Handlung:

Eine unerwartete Erbschaft lockt den jungen Philipp in das vornehme Chelesea, um sein geerbtes Haus in Empfang zu nehmen.
Freudig über den neuen Dienstherren, führt die Hausdame diesen durch das Anwesen, wobei Philipp einen kostspieligen Rahmen im Esszimmer über den Kamin vorfindet, in dem sich ein simpler Druck befindet, was so gar nicht zu dem Stil des Hauses passt. Zögerlich erklärt die Hausdame, dass sich dieses auf dem Speicher befindet, was auch zutrifft und findet dabei nicht nur ein Portrait, sondern zwei, auf dem einen er, wie es scheint, selber abgebildet ist, obwohl er noch nie in dem Haus war und ihm die Erblasserin nahezu unbekannt war. Das andere Portrait zeigt eine junge Frau, zu die er sich sofort hingezogen fühlt.
Doch auf der Schönheit in schwarzer Samtrobe liegt ein Fluch, der es ihr ermöglicht, aus dem Bild zu steigen und Philipp in ihren Bann zu ziehen. Einem Bann, bei dem der Teufel seine Hände im Spiel hat, denn die Frau auf dem Portrait hat vor langer Zeit einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, einen Pakt, den auch Philipp in Versuchung führen wird.

Rezension:

Die spätsommerliche 112. Ausgabe "Der Ebenholzrahmen" von der britischen Autorin Edith Nesbit, die ihren Ruhm durch Kinderbücher erlangte, veröffentlichte auch unter ihrem verkürzten Namen E. Nesbit eine Reihe von Geistergeschichten (als Neuauflage im Englischen zusammengefasst als E. Nesbit's Horror Stories, erschienen in Penguin World series, am 29.September 2016) entspricht der klassischen, gothischen Schauerliteratur mit allen Elementen, die dafür nötig sind.
Ein  junger, eigentlich versprochener Mann, eine lukrative Erbschaft einer Immobilie mit Vergangenheit, eine Geliebte aus dem Jenseits, ein zentrales Objekt, in dem Fall ein Ebenholzrahmen, eine dunkle und unglückliche Liebesgeschichte und ein Pakt mit dem Bösen.

"Der Ebenholzrahmen" ist ein kleines Juwel der Schauer-Romantik, mit einer optimalen Besetzung, wie sie besser nicht hätte sein können.
Herbert Schäfer als Philipp, im taumel zwischen der Realität und der Verzweiflung seiner heimlichen Schattenliebe glänzt auf überzeugende Art und Weise, dass sein Leiden spürbar wird; Daniela Bette, wie auch schon in den anderen Produktionen von Titania-Medien, geht unter die Haut, wenn sie Philipp ihr Leid erzählt, wie es zu dem Pakt mit dem Teufel gekommen ist und Philipp verheißungsvoll lockt, auch den Pakt einzugehen, um ihren Fluch zu lösen.
Schaurig schön ist Matthias Lühn als Teufel, der seine Stimme diese Häme und Jovialität verleiht, als er den Pakt anbietet, den er so leidenschaftlich anbietet, dass man ihn kaum auschlagen kann, aber wer natürlich den Teufel kennt, so geht der Teufel bei seinen Versuchungen selten leer aus. Doch war die Verzweiflung der Mistress so groß, dass sie zu ihrem unwissenden Nachteil, den Pakt annimmt.

Auch die Geräuschkulisse und die Musikauswahl ist sehr gut in die logisch aufgebaute Geschichte eingebettet und rundet dieses Hörspiel zu einer edel erzählten Schauer-Romantik ab.

Eine Geschichte aus Liebessehnsucht und Liebesschmerz, die nicht nur Endzeitromantiker in ihren Bann ziehen wird.

Von Edith Nesbit sind bei Titania-Medien folgende Geistergeschichten als Hörspiel Produziert:

Gruselkabinett Folge 59: "Das violette Automobil"
Gruselkabinett Folge 74: "Die Macht der Dunkelheit"



Hörprobe: Der Ebenholzrahmen

Gruselkabinett Folge 116: "Der schwarze Stein"


Der Schwarze Stein
Autor: Robert E. Howard
Label: Titania Medien
Genre: Geistergeschichte, Abenteuer
Laufzeit: ca. 55 Minuten
Veröffentlichung: 14. Oktober 2016
Verfügbarkeit: CD / Download
ISBN: 978-3-7857-5381-1

Klappentext:

Was hat es auf sich mit dem riesenhaften schwarzen Monolithen im Wald von Stregoicavar in den ungarischen Karpaten? Ist er wirklich außerirdischen Ursprungs und Schauplatz von schaurigen Ritualen zu Hexen-Feiertagen? Caleb Thomas aus Boston beschließt, vor Ort Licht in die dunklen Legenden zu bringen und ahnt nicht, in welche Gefahr er sich dadurch begibt...


Handlung:


In einer Bostoner Biblothek liest Caleb Thomas in der in Düsseldorf gedruckten und raren Erstausgabe "Das schwarze Buch". Der gut informierte Bibliothekar erzählt im den Hintergrund des Buches, bei dem es um Schwarze Magie, Kult und magische Rituale geht, möglicherweise um Hexerei. Durch die Erzählungen des Bibliothekars, ist Calebs Neugier geweckt, die Spur des zu verfolgen. So reist er mit vielen Umsteigen in die Karpaten. Über seinen Gastwirt, wo Caleb absteigt, erfährt er noch mehr, um diesen Kult, da der Neffe des Gastwirtes in der Nähe des Schwarzen Steins, nach einer Wanderung im Wald, eingeschlafen ist und weitere Informationen liefern kann.


In einer Nacht legt er sich auf die Lauer und beobachtet ein Ritual, was an unfassbarer Grausamkeit kaum zu überbieten scheint...


Rezension:


"Der schwarze Stein" ist die dritte Geschichte (Gruselkabinett Folge 60: "Der Grabhügel", Gruselkabinett Folge 70: "Schwarze Krallen") des texanischen Autors Robert E. Howard, bekannt für Horror-, Fantasy- und Abenteuergeschichten und Brieffreunf von H.P. Lovecraft und Erschaffer von Conan, die Titania-Medien in ein Hörspiel umwandelte.


Da ich das Original dieser Horrorgeschichte kenne und auch als Hörbuch, ist dies vom Original zur Hörspielfassung, von Marc Gruppe etwas gekürzt und zusammengeschrieben worden, ähnlich wie man es auch von Filmen kennt. Ebenso wurden die makaberen Szene (wie viele fälschlicherweise Zensur vorwerfen), zwar entkräftet, besonders die Menschenopfergabe, doch diese Auslassung, die durch Geräusche, Gesänge und spannungsgeladenen Atmosphäre zu hören sind, lassen viel Spielraum für die eigene Phantasie, die von der folgenden Erzählung dann auch untermauert werden. Ebenso ist es auch für ein jüngeres Publikum tauglich, Klassiker aus dem letzten Jahrhundert bekannt zu machen; ein wenig mehr Mut, hätte mir aber schon gefallen.
Da es sich bei der Geschichte von Howard um eine Kurzgeschichte handelt, endet das Hörspiel auch etwas abrupt, so wie es auch bei der Kurzgeschichte der Fall ist, wo aber nicht ein Ende oder eine Auflösung 'fehlt', sondern ein offenes Ende ist, wie es für 'Suspense-Genre' üblich ist. Oder eben, dass bestimmte Dinge einfach nicht erklärt werden können.


Mir hat das Hörspiel sehr gut gefallen, trotz der Kürzung und ist auch mal etwas anders vom Genre in der Reihe Gruselkabinett, eine Abwechslung von den klassischen Schauergeschichten, wo es um Geister und düstere Liebe geht, sondern ist eine Mischung aus abenteuerlicher Exotik und Grusel, auch wenn die Hauptszenerie in den Karpaten spielt, ist die Szenerie doch anders, als man sie von Bram Stokers 'Dracula' (auch bei Titania-Medien; Gruselkabinett Folge 16 bis 19: "Draculas Gast" und "Dracula" im Schuber) her kennt, denn hier steht nicht eine verwitterte, gespenstische Burg im Mittelbunkt, sondern ein schwarzer Monolith auf einer Lichtung in einem Wald, an einem abgeschiedenen Dorf, mit einer Prise Sci-Fi, bei den Überlegungen, als Caleb den schwarzen Stein zum ersten Mal bei Tageslicht sieht.


Sehr gut umgesetzt ist das Gespräch direkt am Anfang, zwischen dem Protagonisten Caleb und dem Bibliothekar, wie nicht direkt flüsternd, aber der Bibliothekar Caleb den Hintergrund wie ein Geheimnis anvertraut und sich das Entsetzen, Neugier und Fassungslosigkeit in Calebs Stimme legt.
Auch die Reise durch Rumänien, Kutschenräder, Pferdegetrappel, kurze Gesprächsfragmente ist sehr gut umgesetzt.
Das Gespräch mit den Neffen, fand ich etwas ernüchternd, da es ein weiteres Gespräch, in einer Reihe von Gesprächen ist, denn davor erzählt der Gastwirt und Onkel dem Protagonisten sein Wissen, im Anschluß an dem Neffen folgt dann das Gespräch mit dem alten Schulmeister, der weitaus mehr Erkenntnisse liefert und den Mythos gut ergänzt.


Aufgrund der Gespräche, rund um die Mythologie und Geschehnisse, muss man schon bei der Geschichte aufmerksam zuhören und ist weniger etwas für 'nebenbei', da die Gespräche wichtige Bestandteile der Geschichte liefern, um den Faden nicht zu verlieren.


Die dann folgende Szenerie der Vollmond-Mitsommernacht, rund um den schwarzen Stein, ist dann aber wieder sehr atmosphärisch, das Sirren der Luft, die Selbstgespräche und das, was dann Caleb erlebt, nicht wissend, ob es sich um Traum oder Wirklichkeit handelt, führt neben dem Erzähler, Sascha von Zambelly als Caleb Thomas sehr schön durch den Plot, mit der gut gespielten Naivität eines neugierigen und abenteuerlustigen Amerikaners in dem alten Europa.


Hörprobe: Der Schwarze Stein


lunes, 5 de diciembre de 2016

Titania Special Folge 12: "Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern"





Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern
Autor: Hans Christian Andersen
Label: Titania Medien
Genre: Märchen / Familienerzählung
Laufzeit: ca. 73Minuten
Verfügbarkeit: CD / Download
ISBN: 978-3-7857-5379-8

Klappentext:

An einem eiskalten Silvesterabend versucht ein kleines Mädchen verzweifelt, Schwefelhölzer zu verkaufen, aber niemand kauft ihm etwas ab. Um sich in der schneereichen Nacht etwas zu wärmen, entzündet es ein Schwefelholz nach dem anderen, denn dadurch erscheint ihm jedes Mal die verstorbene Großmutter und erzählt ihm die Märchen vom Schneemann, dem standhaften Zinnsoldaten und dem Tannenbaum...


Handlung:


An einem kalten Winterabend versucht ein kleines Mädchen Schwefelhölzer zu verkaufen, um ein bisschen Geld für die Familie zu verdienen. In Lumpen und viel zu großen Pantoffeln, läuft sie über die vereiste Straße, durch eine vorbeieilende Kutsche verliert sie noch ihre Pantoffeln, die ihr dann noch von einem Bengel gestohlen werden.
Verzweifelt bietet sie ihre Schwefelhölzer an, doch jeder eilt an dem kleinen Mädchen vorbei, ohne die Bettelware und das Mädchen zu beachten.


Ohne etwas verkauft zu haben, traut sie sich nicht nach Hause und zieht sich zwischen zwei Häuser zurück, um sich vor der klirrenden Kälte zu schützen. Obwohl es ihr strengstens verboten wurde, zündet sie dennoch ein Schwefelholz an, mit der Hoffnung, sich ein wenig zu wärmen, sieht sie ihre Wünsche, jedoch nur so lange, wie das Streichholz brennt. So sieht sie sich vor einem wärmenden Ofen, mal vor einer reich gedeckten Weihnachtstafel und bei dem dritten wünscht sie sich, ihre schmerzlich vermisste Großmutter wieder zu sehen, die vor einiger Zeit verstorben ist und die einzige Person aus ihrem Leben ist, die sie liebte.
Der Wunsch gelingt, die Großmutter erscheint ihr und das Mädchen bittet sie, ihr ein Märchen zu erzählten, dem die Großmutter nachkommt, verloren in der schützenden Phantasie, erfriert das Mädchen durch einen "sanften" Tod.


Rezension:


Mit "Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern" (Den lille Pige med Svovlstikkerne) greift Marc Gruppe eins der bekanntesten Märchen des dänischen Schriftstellers und Dichters Hans Christian Andersen auf, was dieser im Jahr 1845, in der Sommerresidenz der dänischen Könige, Schloss Gravenstein, schrieb.


Eine sehr gelungene Ergänzung, zu den bereits bekannten Veröffnetlichungen, als diversen Filmen, Oper, musikalsischen Umsetzungen, ist diese Hörspiel, gerade in der jetztigen Winterzeit. Ein Hörspiel für die ganze Familie, schon aufgrund der Bekanntheit und wie man es von Titania Medien, aus der Reihe "Gruselkabinett" gewohnt ist, in einer sehr hohen Qualität, vielen Sprechern, deren Stimmen uns aus vielen Synchronisatonen bekannt sind, wo jeder einzelne Sprecher der unterschiedlichen Charaktere kein einziges Mal an Eindringlichkeit verliert.


Hervorzuheben ist natürlich die Leistung von Maximilane Häcke als "Mädchen", in Kombination mit der Geräuschkulisse. Da die Geschichte direkt im Thema beginnt, das Mädchen auf vereister Straße einer Kutsche ausweicht, dabei ihre Pantoffeln verliert,... ja man spürt richtig das vereiste Kopfsteinpflaster, die klirrende Kälte, der pfeifende Wind... vorbeielende Menschen, der Witterung entsprechend angezogen, die Staße gesäumt von beleuchtenden Fenstern, die im Inneren eine verlockende Wärme versprechen.


Wenn Maximilane anfängt, die Zündhölzer anzubieten, das nur leichte Schnattern vor Kälte und die Verzweiflung, man möge ihr ein bisschen was abkaufen, um das erbettelte Geld ihrer Familie geben zu können, als sie verzweifelt den Straßenjungen anfleht, ihr die verlorengegangen Pantoffel zurückzugeben, was dieser aber nicht tut und wegläuft,... man zieht sich instinktiv in seinen Pulli zurück, möchte sich in eine Decke einwickeln und am liebsten das Mädchen mit nach Hause nehmen, ein warmes Bad anbieten, ein warmes Essen, einen heißen Kakao und ein vorgewärmtes Federbett.
Wahnsinn, dieses Spiel an Geräuschen, Stimme und Stimmung und Emotionen, die transportiert werden. Schließt einfach mal beim Zuhören die Augen und lasst diese Stimmung auf Euch wirken.


Ebenso die Angst, die das Mädchen hat, weil sie sich nicht nach Hause traut, weil sie nichts verkauft hat und sie Schläge ihrers Vaters fürchtet und sich zurückzieht und das erste Zündholz ansteckt. Auch dieses Zischen, was dann erklingt, ja, da erinnere ich mich an den Fidibus, womit auch wir unseren Kamin in kalten Winterabenden entzündet haben.


Ergänzt wird dann, bevor die Verzweiflung zu beklemmend wird, durch den Erzähler, gesprochen von Peter Weis, ruhig, warm und sonor durch die Geschichte begleitet und die eigenen Emotionen sich beruhigen, wenn die Großmutter erscheint, beruhigend und schützend, beginnt, ihre Märchen zu erzählen, die sich das Mädchen so sehr wünscht.


Ein wirklich tolles Hörspiel, neu aufgesetzt mit der Technik von Heute, gesprochen von Profis und dem Charme eines Märchen, was einen noch mal für etwas mehr als eine Stunde Kind sein lässt und den unverwechselbaren Sound und Proffessionalität von Titania-Medien und absolut passend, in die jetztige Winterzeit, sich mit der ganzen Familie ein Kino für die Ohren zu gönnen.

Aber eben auch für die Erwachsenen unter uns, die Hörspiele lieben und denken, man sei aus dem Alter für Märchen rausgewachsen, sollte man sich ruhig trauen. Zugegeben, ich war auch anfangs skeptisch, ein Kindermärchen anzuhören, aber ich wurde nich enttäuscht.


Die unten angehftete Hörprobe vermittelt da einen ersten Eindruckt, dem man kaum widerstehen kann, sich das Hörspiel als CD zu kaufen oder bei den bekannten Anbietern, runterzuladen.
Persönlich empfehle ich aber schon die phyisische CD  schon wegen dem herrlich nostaligschen Artwork von Ertugrul Edirne.


Hörprobe: Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern












viernes, 25 de noviembre de 2016

Erfahrungsbericht mit "Onleihe" aus kommunalen Bibliotheken in Deutschland









Eigentext:




Von Onleihe.net:

Die divibib GmbH bietet mit der Onleihe die führende digitale Ausleihplattform für Bibliotheken in Deutschland an.

Kunden können bei der Onleihe über ein Internetportal ihrer Bibliothek ganz legal eBooks, eAudios, eVideos, ePapers, eMagazines und eMusic ausleihen – mobil und rund um die Uhr. (Quelle: onleihe.net)

Erfahrung Onleihe.net:


Eigentlich bin ich ja so Retro, dass ich mich immer versucht habe, mich den eBooks zu entziehen. Für mich ist Lesen eben ein Buch auswählen, in der Hand halten und das Rascheln von Papierseiten umzublätern. Auch eben ein richtiges Buch zu "riechen", zu berühren.


Über eine Bekannte, die in einer kommunalen Bibliothek arbeitet, wurde ich auf "Onleihe.net" hingewiesen, da mir der Umgang mit kommunalen Bibliotheken nicht vollkommen fremd ist. Sicherlich wurde ich auch darauf aufmerksam gemacht, so als Vielleser, mich als Testperson mal zu nehmen, gerade mit dem Wissen, dass ich eigentlich eBooks und Co. nicht sonderlich zugeneigt war und auch jetzt nicht so der Typ Mensch bin, der seine technischen Multimedia-Endgeräte sofort kapiert. Aber einen eBook-Reader (Kobo) hatte ich zwar, der aber verwaist im Nachtschrank sein Dasein fristete. Also, da ich ja einen Reader habe, warum mal nicht offen für Neues?
Dummerweise hatte der Kobo aber in seiner mehrjährigen Ruhezeit sich dazu entschlossen, zu sterben. 'Das war es also...' dachte ich mir. Lust, mir ein neues Endgerät zum Lesen kaufen, hatte ich auch keine Lust, da ja jeder Anbieter von sich behauptet, das Beste überhaupt zu sein und sowas verwirrt mich, denn bei meinem Talent, habe ich dann ein Endgerät, was dann doch nicht funktioniert oder ich nicht verstehe 💣




Also mich bei der Bekannten zurückgemeldet, dass mein Reader gehimmelt ist; da sie aber weiß, dass ich immer mit meinem 'Apple iPad-mini' rumrenne, sah sie darin kein Problem, richtete mir ein Account ein und stand mir auch mit Rat und Tat zur Seite. Habe mir dann die App aus iTunes runtergeladen und als ich mein Account hatte, loggte ich mich also ein und klickte mich weiter zu meiner zuständigen Bibliothek und dann ging die Suche los. Meine Neugier war da schon geweckt.

Mit jedem Schritt, den ich dann tätigte, verflog immer mehr mein  Widerwille, denn die App ist sehr übersichtlich gestaltet und man kann nach seinem bevorzugten Genre, was man lesen möchte, sehr gut navigieren und sortieren. So zB innerhalb der unterschiedlichen Medien, wie Buch, Hörbuch, etc.. ebenso ist eine Sortierung möglich, um den gesamten Bestand durchzusuchen, gezielt nach Titel, Autor, etc und auch so sortieren, dass nur derzeit verfügbare Medien angezeigt sind, also die, die nicht derzeit ausgeliehen sind.
Möchte man einen Titel ausleihen, der bereits ausgeliehen ist, ist dies kein Problem, denn dann hat man die Möglichkeit, der Vorreservierung und man erhält eine Mail, sobald das Buch wieder zur Verfügung steht. Allerdings sollte man dann auch schnell sein. Funktioniert auch sehr gut, wenn man ein Buch ausgeliehen hat, aber im Rahmen der Ausleihzeit nicht geschafft hat oder absehbar ist, dass man es nicht schafft, reserviert man sich quasi selber das Medium erneut.


Aber Achtung: Das System lässt sich nicht austricksen, denn selbst wenn man keine Verbindung zum Internet hat, ist das Lesen zwar möglich, aber wird am Stichtag automatisch 'zurückgegeben' und verschwindet auch aus der Liste der ausgeliehenen Medien. Kann man natürlich dann auch wieder im Bestand suchen und wenn es nicht ausgeliehen ist, eben einfach wieder neu ausleihen.








Also entschied ich mich erstmal, so als Test, für ein Buch. Download lief sofort und war auch flott auf meinem iPad-mini verfügbar. Dann den Titel aufrufen, ging aber nicht *grummel* mein Endgerät unterstützt nicht das Format. Also alles umsonst? Wieder die Bekannte kontaktiert, dass es nicht geht, weil mein Endgerät das Format nicht unterstützt. Ich glaube, sie war über meine Unkenntnis etwas belustigt, denn wo ich ein Problem sah, sah sie natürlich keins.
Schnell ein Link zum iTunes-Store zugestellt, ich soll mir die App von Bluefire Reader runterladen und mich registrieren. Gesagt, getan und siehe da...


Es läuft und zwar spitzenmäßig. Natürlich hat mein  Endegerät eine sehr gute Auflösung und gerade für mich, der an einer ausgeprägten Sehbehinderung leidet, auf jeden Fall ein sehr angenehmens lesen. Wie geschrieben, mein Buch war aus der Onleihe verfügbar, aufrufbar und lesbar.


Erfahrung Bluefire Reader:




Ich hatte ja schon etwas Erfahrung mit einem recht schlichten Kobo. Liegt vielleicht daran, dass ich ein günstiges Gerät hatte, weshalb ich auch nicht so überzeugt war (mein Kobo hatte keine Hintergrundbeleuchtung, sah immer wie eine wiederverwertete Spucktüte aus und die Schrift erschien mir oftmals verwaschen, je größer ich sie einstellte). Was die Hintergrundbeleuchtung angeht, hat sich das ja mit dem iPad-mini erledigt, wie jedes andere Tablet ja auch.
Praktisch also, dass es kein zusätzliches Endgerät bedarf, wenn man ja ein Tablet hat.

Am Abend, bevor ich das angefangene Buch weiterlesen wollte,  beschäftigte ich mich also mit dem Bluefire Reader und da es eine kostenlose App ist, war ich schon beeindruckt, von den vielen, individuellen Einstellungen, die möglich sind. Schriftgröße ist ja schon Standard, aber richtig gut finde ich den Nachtmodus am Abend, wenn der Hintergrund schwarz wird und die Schrift weiß, aber auch nicht so, dass man jetzt das Gefühl hat, man wird geblendet. Für Bettleser also Ideal, wenn man nicht alleine im Bett liegt, denn im Nachtmodus lässt es sich sehr gut lesen. Wer das übliche Schwarz/Weiß und umgekehrt, nicht so mag, hat auch die Möglichkeit, seine Farben individuell zu gestalten, sowie die Schriftgröße, Schriftart, Zeilenabstand, Abstand zu den Rändern, Blocksatz. Sowie diverse unterschiedliche Designs, zum Blättern. Seitenzahl kann man anzeigen oder ausblenden, wie sie im eBook vorgegeben sind.

Ebenso zeigt der Bluefire Reader alle Buchformate an, die man ausgeliehen hat und auch die verbleibende Zeit, die das Medium zur Verfügung steht, so hat man seine ausgeliehenen Bücher immer gut im Blick und auch beim schließen des Readers wird ein Lesezeichen gesetzt, wenn man also die App wieder startet und das entsprechende eBook ausgewählt hat, bekommt man die Wahlmöglichkeit, zur Lesezeichen direkt zu gehen (oder eben nicht).

Fazit:

Ich habe meine Aversion gegen eBooks und Online-Medien abgelegt, denn es macht richtig Spaß, schnell und für eine sehr geringe Jahresgebühr, ein vielfältiges Angebot immer zur Verfügung zu haben, denn neben Bücher bietet meine zuständige Bibliothek auch Hörbücher und Hörspiele an, so zB auch ältere Ausgaben der Reihe "Gruselkabinett" von Titania-Medien, worüber ich mich zusätzlich freue. Und die Tatsache, dass ich nicht noch ein weiteres Endgerät benötige, sondern nur mit meinem vertrauten Endgerät hantieren muss, machte das Angebot von Onleihe.net für mich umso attraktiver und der Bluefire Reader eine sehr gut nuzbare Ergänzung.
Was aber jetzt nicht heißt, dass ich in Zukunft auf physischen Medien ganz verzichten werde, denn tolle Hörspiele und Bücher will ich nach wie vor in meinem Besitz wissen und die Autoren und Verlage sollen ja auch weiter arbeiten können. 
Ebenso hat man durch dieses Angebot schnell auch mal ein  Sprach- oder Reiseführer für Unterwegs zur Hand, denn der Bezug ist online zu jeder Zeit möglich oder man kann sich auch mal einen Überblick vor dem Kauf verschaffen, ob man zB mit einem Sprachführer arbeiten kann und für einen geeignet ist.

Auf der Homepage von Onleihe.net findet man eine sehr gute Übersicht über alle teilnehmenden Bibliotheken (derzeit 2.945 teilnehmende Bibliotheken (Stand 25.11.16), sowie weitere Erklärungen und Videos, wie die Funktionen sind.

Da die Bibliotheken kommunale Einrichtungen sind, kann man sich auch in seiner teilnehmenden Bibliothek erkundigen, ob es bei Leistungsbezug nach SGB II, SGB XII, einen Rabatt bei der Jahresgebühr gibt bzw. bieten viele Kommunen eine kostenlose Mitgliedschaft als Nachteilsausgleich zur Teilhabe an.

Also meine lieben Follower und Leser, wenn ich das geschafft habe, den Sprung ins Jahr 2016 und sogar Spaß daran habe, schaffe ich es auch, Euch für einen virtuellen Bibliothekenausweis zu begeistern, der natürlich auch in Euren niedergelassenen Bibliotheken ebenso verwendbar ist.



Wer also jetzt neugierig ist, findet alle Informationen hier:

Homepage: Onleihe.net

Viel Spaß und gute Unterhaltung!


HINWEIS: Bitte fragt mich  nicht an, welche Medien im Bestand sind, da jede Bibliothek ihren eigenen Bestand pflegt. Ob es also bestimmten Bücher oder sonstige Medien gibt und zur Verfügung stehen, erfahrt Ihr nicht von mir, sondern von Eurer teilnehmenden Bibliothek.
Seltsam, dass nach ein paar Minuten schon solche Anfragen kommen ;)

sábado, 19 de noviembre de 2016

Gruselkabinett Folge 118/119: "20.000 Meilen unter dem Meer"




20.000 Meilen unter dem Meer
Autor: Jules Verne
Label: Titania Medien
Genre: Fantasy, Abenteuer, Steampunk
Laufzeit: ca. 116 Minuten
Verfügbarkeit: 2 CD im Schuber/ Download
ISBN: 978-3-7857-5384-2

Klappentext:

CD 1:

Nachdem 1866-67 monatelang Berichte über ein angeblich gesichtetes Seeungeheuer, das auch für einige Schiffsuntergänge verantwortlich sein soll, die Spalten der Gazetten gefüllt haben, wird der französische Meeresbiologe Prof. Pierre Aronnax von der amerikanischen Regierung gebeten, an einer Expeditionsreise auf dem Schiff ‚Abraham Lincoln’ teilzunehmen. Sein ihm äußerst ergebener junger Diener Conseil begleitet den Professor auf dieser Reise ins Ungewisse...

CD 2:

Die Fahrt in Kapitän Nemos Unterseeboot ‚Nautilus’ begeistert nicht alle der Schiffbrüchigen gleichermaßen. Während Professor Aronnax und sein Diener Conseil durchaus Gefallen an den Wundern des Meeres finden, die sie unterwegs zu sehen bekommen, wartet Ned Land düster brütend nur auf den richtigen Moment, die ‚Nautilus’ und ihren mysteriösen Kapitän zu verlassen...


Handlung:


Ein französischer Wissenschaftler, sein Diener und ein Ingenieur gelangen nach einem Schiffbruch an Bord des gigantischen U-Bootes ‚Nautilus’ und in die Obhut von Kapitän Nemo. Gemeinsam unterqueren sie die Weltmeere und erleben spektakuläre Abenteuer. Die Gäste sind fasziniert, doch bald spüren sie, dass sie keine willkommenen Gäste sind, sondern unfreiwillige Gefangene ihres rätselhaften Kapitäns sind. Wer ist Nemo wirklich? Und wie gelingt ihnen die Flucht von diesem mysteriösen U-Boot?




Erstmal vorweg: Als Titania-Medien sein Vorschauprogramm für 2016 veröffentlichte und sich darunter u.A. 20.000 Meilen unter dem Meer erschien, gab es in einschlägigen Foren und Kreisen viele Unkenrufe, da die Geschichte nicht in die Reihe Gruselkabinett passt, da es eben nicht um Grusel geht, keine klassische Schauerromantik ist. Ist es auch nicht -  vielleicht und Titania Medien hätte es auch unter Titania Specials packen können oder auch eine neue Überkategorie eröffnen können. Aber spielt das nun eine Rolle, welche Auftrittsmarke nun die Veröffentlichung stattfand oder geht es tatsächlich um das Hörspiel und die Produktion?
Die Reihe "Gruselkabinett" spricht, gewollt oder ungewollt, auch sehr viele Hörerinnen und Hörer der klassischen Literatur an, sowie Mitglieder der Schwarzen Szene, denn ich kenne kaum einen Dunklen, der nicht Titania-Medien kennt und somit auch die Reihe "Gruselkabinett" und wie wir Dunklen auch vom Wave-Gotik-Treffen aus Leipzig wissen, sind Steampunks immer gerne gesehen und damit schließt sich der Kreis wieder zu "Gruselkabinett", denn Steampunk, mit seinen futuristischen Eigenheiten und Mysterien der Zukunft, passt sehr gut in die Reihe "Gruselkabinett". Und hier komme ich zurück auf Jules Verne, denn er ist der Vater der Literatur, was "Steampunk" mit all seinen literarischen Visionen angeht und hat für viele, nachfolgende Autoren den Grundstein dafür gelegt.


Rezension:


Als ich die Vorschau  bekam, habe ich mich gleichermassen gefreut, da ich die Qualität der Umsetzung von Titania-Medien bereits ausreichend kenne und weiß, dass als Scrpit-Editor Marc Gruppe immer sehr gute Hörspielvorlagen macht, mit sehr viel Hingabe und Liebe zum Detail; und ebenso gefürchtet, dass aus einem meiner meist gelesenene Lieblingsbücher, was "20.000 Meilen unter dem Meer" ist. Erst noch im Sommer 2016 habe ich mir eine Ausgabe auf Deutsch gekauft, in einer Collectors-Box, die sich, auch was die Übersetzung angeht, eng an die franzöische Originalausgabe hält und zusätzlich alle Illustrationen der französischen Originalausgabe, aus den Jahren 1869/1871 enthalten.
Umso gespannter war ich deshalb, wie Marc Gruppe dies zusammenschreibt und gemeinsam mit Stephan Bosenius das Hörspiel produzieren werden.


Umfassend kann ich sagen, dass hier ein tolles Hörspiel produziert wurde, wo ich mich auch sehr gut im Original wiederfinde.


Die angenehme Stimme von Jürgen Thormann, als Prof. Pierre Aronnax begleitet uns durch das gesamte Hörspiel als Erzähler und Charaktersprecher und damit hat Titania eine sehr gute Wahl getroffen, dem man den gut situierten, abentuerlustigen und gut informierten Professor der Meeresbiologie, mit einem Schuß eines möglichen Parvenues, abnimmt. Der sich auch, nachdem das Schiff, auf dem er angeheurt wurde, die Expedition auf der Suche nach dem Mysterium im Meer, nicht aus der Ruhe bringen lässt, auch als diese Schiffbruch erlitten haben und im Meer treiben.


Richtig gut gefallen hat mir auch Julian Tennstedt als den jungen Diener Conseil von Prof. Aronnax. Seine Hingabe zum dienen, seines Dienstherren, die freundliche und loyale Unterwürfigkeit des perfekten Dieners, kommt richtig treffend in dem ersten Abschnitt zur Geltung, als Prof. Aronnax die Einladung zur Erforschungsreise bekommt und er eigentlich weiß, dass auch sein Diener gerne nach Hause möchte, sich aber hingebungsvoll ans packen der Koffer macht und sein einzieges Ziel ist, seinen Dienstherrn glücklich und zufrieden zu machen.
Spätestens die Fans von AHS American Horror Story, aus der Staffel Coven, werden die unverkennbare Stimme von Julian Tennstedt erkennen.


Kapitän Nemo wird von Uli Krohm eingesprochen und er lässt keine Sekunde den Hörer daran zweifeln, wie er zu den Menschen nach seinem Rückzug ins Meer und auf die ‚Nautilus’  steht, einen autoritären Ton gegenüber seiner unfreiwilligen Gäste hat, ohne aber dabei kommandierend und herablassend zu wirken, sondern Kapitän Nemo eine Stimme gibt, die keinen Zweifel an seiner Autorität lässt, aber ebenso, wenn er sich schrittweise Prof. Aronnax öffnet, wie verletzt er doch ist, etwas wankelmütig und enttäuscht von der Welt und doch wiederum mit bescheidenen Stolz die Einrichtungen und Möglichkeiten seines geschaffenen U-Bootes näher bringt.


Der mitgerettete Ingenieur Ned Land, gesprochen von Dieter Wunder, der nur den kleineren Anteil hat, aber immer wieder sehr pointiert seinen Widerwillen kund tut und sehr schnell merkt, dass sie keine Gäste, sondern Gefangene sind, seine deutliche aber nicht übertriebene Skepsis gegenüber Kapitän Nemo, der jedoch von Aronnax immer wieder belächelt wird. Herrlicher und authentischer Schlagabtausch zwischen Realist, der Ned Land ist und eitler Professor.


Gefreut habe ich mich über eine Gaststimme im ersten Teil, sozusagen ein Cameo-Sprechauftritt, direkt am Anfang, so zur Begrußung quasi, denn das Hörspiel beginnt damit, dass ein Zeitungsjunge die Headline rausschreit, um kaufwillige Interessenten für seine Zeitung zum Kauf zu animieren. Der Zeitungsjunge wird hier für die Einleitung von Marc Gruppe selber eingesprochen oder besser gesagt, gerufen und ich persönlich würde mich sehr freuen, wenn Marc mal eine großere Sprechrolle aufnehmen würde. Ich mag seine angenehme, junge Stimme und die in den Hörspielen immer wieder mal hier, mal da auftritt.


Vom Gesamtkonzept ist das Hörspiel eine sehr gelungene Erzählung mit allen wichtigen Elementen aus der literarischen Vorlage, wie immer ein toller Sound und super gemischt, auch die Musikteile sind sehr der Geschichte und der Epoche angepasst, mit den modernen Möglichkeiten von heute, auch wenn, ich finde, man etwas mehr Meeresblubbern und Rauschen oder auch etwas mehr Hall und Echo hätte einbauen können, aber das Hörspiel lebt von der Geschichte und den guten Dialogen und weniger von den Effekten, die sonst die eigentliche Geschichte in den Hintergrund drängen würden.

Art-Design finde ich sehr gelungen bei der Doppelausgabe, denn Teil 1 zeigt das Motive aus dem U-Boot nach außen ins Meer und Teil 2 den gleichen Blick von dem Meer ins U-Boot rein.


Wer also auf Abenteuer und Jules Verne gerne liest und auch mal hören möchte, der wird bei diesem gelungenen Hörspiel auf seine Kosten kommen und gute zwei Stunden in die Tiefen des Meeres geführt... eben 20.000 Meilen unter dem Meer....




Hörprobe: 20.000 Meilen unter dem Meer Teil 1 von 2


Hörprobe: 20.000 Meilen unter dem Meer Teil 2 von 2


Hinweis: Bei dem Hörspiel handelt es sich um eine Doppelfolge, die auch nur so als zweiteilige, physiche CD angeboten wird.










sábado, 5 de noviembre de 2016

Gruselkabinett Folge 111: "Die Grube und das Pendel"





Die Grube und das Pendel
Autor: Edgar Allan Poe
Label: Titania Medien
Genre: Hörspiel, Horrorliteratur, Psychohorror
Laufzeit: ca. 67 Minuten
Verfügbarkeit: CD / Download
ISBN: 978-3-7857-5254-8


Klappentext:

Rom 1846: Der Edelmann Montrésor sieht sich seit Jahren der infamen Verspottung durch Fortunato ausgesetzt und ersinnt daher einen perfiden Plan, sich dieses Plagegeistes zu entledigen – vor allem, da die beiden, was Fortunato gar nicht mehr gegenwärtig hat, eine gemeinsame Vergangenheit haben, die bis in das Jahr 1796 zurückreicht...


Handlung:


Montrésor ist dem dauernden Spott und Gemeinheiten des Richter Fortunato ausgesetzt, begegnet diesem aber immer wieder mit freundlicher Zuvorkommenheit, was für Fortunato kaum zu verstehen ist.
Fortunato erinnert sich aber nicht mehr, dass beide mal miteinander in Jugendzeiten zu tun hatten, was Montrésor die Möglichkeit gibt, seinen auf Rache basierenden Plan zu vervollständigen; nach dem bekannten Sprichwort "Man sieht sich immer zweimal im Leben".


Rezension:


Ein Hörspiel von dem Meister der Schauerliteratur Edgar Allan Poe, gibt es ja so einige auf dem Markt und wir erinnern uns sicher alle, an die herrlichen Ausgaben von Lübbe seinerzeit, mit den Sprechern Pleitgen und Berben, wo eine Art Chronik als Serie auf herrlich, schöne und vollkommern Trostlosigkeit erzählt wird. In dieser Hörspielserie wurden Vertonungen von  Poe sehr hoch angesiedelt und somit war ich auch gespannt, wie dieses Kurzgeschichte umgesetzt wurde.


Marc Gruppe als Inhaber und Skriptautor von Titania Medien hat hier jedoch ganz geschickt, nicht nur eine Geschichte in eine Hörspielfassung geschrieben, sondern die im Jahr 1842 veröffentlichte Geschichte "Die Grube und das Pendel" (The pit and the pendulum) mit der im Jahr 1846 veröffentlichte Geschichte "Das Fass Amontillado" (The Cask of Amontillado) verknüpft, da die Originalgeschichte "Die Grube und das Pendel" ein offenes Ende aufweist und "Das Fass Amontillado" als Fortsetzung des Planes Montrésor angesehen werden kann.


Hauptsprecher der Geschicht sind Johannes Raspe als Montrésor und Jürgen Thormann als Fortunato. Beide Sprecher laufen regelrecht zur Höchstform auf, die die Emotionen der Situation in ihre Stimme gekonnt einsetzen und zum Hörer tragen. Montrésor, der auch durch die Geschichte als Erzähler in der Ich-Erzählform vorträgt, um dann wieder Teil der Szenerie zu sein; höflich und demütig als Charakter, warm mit einer Prise Zynismus und Listigkeit über den schrittweise gelingenden perfieden Plan, Fortunato in die Falle zu locken. Dem gegenüber steht die nonchalante Arroganz und Überheblichkeit, wie Jürgen Thomann Fortunato einspricht.


Die Geräuschkulisse ist perfekt in die Szenerie eingebunden. Im ganz tiefen Hintergrund immer ein Hauch an einsetzender Musik, die an klassische, alte Radiohörspiele erinnern, mal leichte Töne, mal eine subtile, bedrohliche Steigerung.

Der Aufenhalt in der Grube mit dem Pendel ist der perfekte Horror. Man spürt die Verzweiflung Montrésors, als dieser angebunden auf dem Block liegt und das Pendel mit seiner messerscharfen Klinge sich mit jedem Pendelschalg in die Tiefe auf den Gefolterten herablässt. Die Schwingbegung, das metallische, eiskalte Schleifen, trifft einen bis tief ins Mark.

Wo sich mir ebenso ein richtiges Kopfkino dargestellt hat, als beide viele Jahre später in den Weinkeller gehen, um das Fass Amontillado zu verkosten. Grandios, wie die Stimmen und Schritte von den Wänden wiederhallen, Wassertropfen, die von den Wänden auf den Boden tropfen, der immer betrunkender werdende Fortunato, der vor lauter Verkostung und Gier nach guten Wein, die Bedrohung nicht auf sich zukommen sieht, zwischen debilen Gelächter, Wichtigtuerei, Verschlucken durch Gier und Trunkenheit, Angeberei... Toll! So wie man sich einen Betrunkenen, älteren Herr vorstellt, der sonst beherrscht ist und durch den Alkoholeinfluss entsprechend reagiert; dann das Nüchterne von Montrésor, immer seinen Plan im Auge behalten, einschmeichelnd und beschwichtigend, immer näher dem Höhepunkt der Geschichte kommend.

In "Die Grube und das Pendel" nach der Erzählung von Edgar Allan Poe, erfährt man den wahren Nervenkitzel als grandioses Hörspiel mit leidenschaftlichen Sprechern.


Ein ganz besonderes Muss für Hörspielliebhaber des gepflegten Horrors in einer Geschichte aus wohlverdienter Rache....


Hörprobe: Die Grube und das Pendel














Gruselkabinett Folge 110: "Der Drachenspiegel"



Drachenspiegel
Autor: Abraham Merritt
Label: Titania Medien
Genre: Hörspiel, Schauerromantik, Geistergeschichte
Laufzeit: ca. 57 Minuten
Verfügbarkeit: CD / Download
ISBN: 978-3-7857-5253-1

Klappentext:


New York City 1905: Ist der Spiegel mit dem ausgefallen gestalteten Rahmen aus Jade-Drachen mit Rubin-Augen, den der abenteuerlustige Millionär James Hemdon aus einem Geheimraum in einem Palast in der verbotenen Stadt in Peking geraubt hat, wirklich das Tor zu einer anderen Welt...?


Handlung:

Der Abenteurer und Millionär James Hemdon verschwindet spurlos aus seinem Haus. Als sein Buttler den Kameraden Ward um Hilfe bittet, eilt dieser sofort herbei, um sich bei der Aufklärung des Versschwindens seines Freunde zu beteiligen.
Hemdon tauch jedoch mitten in der Nacht, blutend und mit zerrissener Kleidung in seinem Schlafzimmer wieder auf. Vor einem prächtigen Spiegel, geformt aus einem Rahmen aus Jade, in Form von verschlungenen Drachen, der einst aus Peking gestohlen wurde...

Rezension:

... und so nimmt die Kurzgeschichte von Abraham Merrit (Gruselkabinett Folge 96/97: Madame Mandilips Puppen, Teil 1 und Teil 2), in der James Hemdon seinem Freund Ward die unglaubliche Geschichte erzählt, denn der Spiegel ist in der Lage, ein Tor in eine andere und fremde chinesischen Welt zu öffnen.
Temporeich und spannend beginnt die Geschichte, denn was ist mit Hemdon passiert, wohin ist er verschwunden?
Als er schwer verletzt wieder zu sich kommt und erzählt wo er war und wie er dahin gekommen ist, ist sehr gut erzählt, weil hier die Sage um den Spiegel verdeutlicht wird, in eine andere Welt gezogen zu werden, die schön und beängstigend zugleich ist. Eine Welt mit Pyramiden, sieben Monden, Drachen und weitere Fabelwesen, exotische Blumen und einen Himmel, in den schönsten Farben, bewacht von dem Bösen.

Ich tue mich gerade etwas schwer, denn zugegeben, mir hat die Geschichte als Solches nicht wirklich gefallen, was nicht unbedingt daran liegt, dass ich jetzt nicht so der Asia-Fan bin und auch die Umsetzung klemmte etwas. Einerseits ist die Geschichte vom Plot her nicht so, dass dramatisch sei, denn die hätte man auch ruhiger und dafür etwas beklemmender erzählen können, auch die Sprecherleistung hat es nicht geschafft, mich abzuholen und zu überzeugen, klingt besonders Hemdon oft.... ja was eigentlich? Panisch? Verängstigt? Gehetzt? Verzweifelt? Ein Abenteurer, der viel im Leben gesehen hat und seine Fundstücke auch manchmal auf zweifelhaften Wegen an sich genommen hat? Ich konnte es, trotz mehrmaligen Hören, nicht richtig zuordnen.

Auch mit der phantastischen Welt und die darin erzählte Geschichte wurde ich nicht so ganz warm. Einerseits die klassische Schauerromantik, denn ein Lebender aus dem Diesseits, ein Mädchen aus der anderen Welt, eine Liebe und eine böse Macht, die es versucht zu verhindern und den Eindringling aus dem Reich wieder vertreiben will.

Atmosphärisch ist das Hörspiel sehr gut umgesetzt, was die Klänge des wohligen Kaminknisterns betrifft, knarzende, quietschende Stühle, Echos und Hall und ebenso eine tolle, musikalische Untermalung, die in der mystischen Welt durch sanfte, asiatische Klänge und Wassergeräusche ergänzt werden.

Kurzum: Wer mehr Wert auf Mystik und Phantasie legt, dem wird das Hörspiel sicherlich sehr gut gefallen und kann hier eine Hörprobe bekommen:


 Hörprobe Der Drachenspiegel


viernes, 21 de octubre de 2016

Seelennacht "Lebenslinien"








Seelennacht "Lebenslinien"
Label: Future Fame
Genre: Alternative, Synth-Pop, Steampunk, Gothic,Futuer-Pop
Laufzeit: 1:12:28 (16 Tracks)
Verfügbarkeit: CD / Download / Fanpackes
Veröffentlichung: 23. September 2016




Rezension:


Mit "Lebenslinien" legt Marc Ziegler mit seinem Projekt "Seelennacht" das vierte Album vor, vollgepackt mit 16 Tracks.


Wie auch schon die Vorgängeralben, sind die Titel sprachlich wieder gemsicht und bestehen aus deutschen und englischen Songs.


Zugegeben, mir fällt diese Rezension etwas schwer, denn ich habe schon seit einigen Jahren Kontakt zu Marc und weiß daher, dass er seine Alben bisher alleine erstellt hat, von den Texten bis hin zur Musikkomposition und Arrangements und da ich auch die Vorgäneralben kenne, Marc sich immer treu bleibt, aber die Unterschiede in den Alben sehr gerne betont. Das kann bei dem geneigten Seelennacht-HörerIn aber zur Irritation führen, denn " Lebenslinien" entspricht nicht dem Stil von "Zeitenwende" oder "Gaslichtromantik".


Mir gefällt das Album und ich höre es mir auch gerne an, daran habe ich keinen Zweifel. Was jedoch meinem Hörgenuss schon etwas zu schaffen machte, dass ich oft mein iPod oder auch beim Hören über die klassische Stereoanlage, mit dem Equilizer nachregulieren musste, da, wie ich finde,  "Lebenslinien" sehr elektronisch und kühl rüberkommt, was dann, gerade  beim mobilen Hören mit Kopfhörern, sehr metallisch und distanziert klingt und hier vermisse ich persönlich die Wärme, wie er sie in den Vorgängeralben gelungener transportiert hat, was aber im Fall von  "Lebenslinien" bewusst herbeigeführt sein kann.






Thematisch ist das Album auf einen kühlen, regnerischen Herbsttag aufgebaut, wie er grauer nicht sein kann, nur dass man dieses Mal nicht in der warmen Wohnung vor dem Fenster steht und nach draussen schaut, sondern als würde man von außen nach innen schauen. Wie ich eingangs schon schrieb, so zieht sich die kühle durch das gesamte Album, erinnert mich oftmals an den kühlen Dark-Wave/Cold-Wave-Sound der 80er, nur ausgereifter und nicht so experimentell, wie einst.


Fast durchgängig sind die Lieder tanzbar und clubtauglich, denn ruhigere Töne werden in dem Album eher selten angeschlagen, auch wenn die Texte und die Trackliste es vermuten lässt und die kommende Halloween-Party steht ja kurz bevor, so dass man das Album auf jeden Fall auf einer gelungenen Gruselparty spielen kann.


In diversen Rezensionen wurden oft Vergleiche mit Blutengel und Unheilig herangezogen.  Hmmm... Ja und auch irgendwie Nein. Allerdings ist zum Beispiel der Titel "Dankbarkeit" schon haarscharf an Unheilig dran, was aber nicht durch die Musik der Fall ist, sondern zum einen Marcs tiefer Stimme geschuldet ist und wenn er Deutsch singt, dem deutschen Text eine "runde" Sprachmelodie zu geben und die deutschen Wörter nicht so hart erscheinen lassen möchte und Vokale wie "a" und "e" in der Endsilbe gerne etwas in die Länge gezogen werden. Dennoch kann ich keinen Nachahmungseffekt erkennen oder heraushören. Hier wird mit der Stimme, der Melodie und der Sprache gespielt und damit hat Seelennacht auch seinen unverwechselbaren Wiedererkennungswert in dem Album.
Meine ganz persönlichen Lieblingstitel aus dem Album sind "Alive" als englischsprachiger Titel und "Sehnsucht".


Da "Lebenslinien" nicht auf starke Melodiewechsel ausgelegt ist, kann man sich das Album sehr gut durchgängig anhören, ohne skippen zu müssen und mal abgesehen von meinen persönlichen kleinen Wünschen, die ich an dem Album und der mir so vertraute Seelennacht-Sound gestellt hätte, ist das gesamte Konzept sehr gelungen und passt auch sehr gut in meine momentane Umgebungssituation, wenn ich auf den Eiffel-Turm schaue oder an ihm bei kühlen Oktoberwetter langlaufe.


Zum Artwork kann ich diesmal so gut wie gar nichts sagen, da ich derzeit das Album nur in digitaler Form habe, doch wie ich Marc kenne und auch auf seinem Facebook-Profil entnommen habe, ist auch dies wieder sehr gelungen, da Marc eben ein Perfektionist ist und was die Fan-Packs betrifft, diese auch wieder reichlich gut gefüllt waren, mit Poster, Shirt, Kalender,... etc.


"Seelennacht" kann man auch wieder Live erleben, so wie beispielsweise der vergangene Auftritt mit Oswald Henke, aber eben auch kommende Termine:


12.11.16 Allstedt (bei Leipzig)
19.11.16 Bonn
25.11.16 Olching (bei München)
10.12.16 Michelstadt (bei Frankfurt am Main)
07.01.17 Dresden
27.05.17 Rönsahl - Gothic meets Classic (bei Köln)
10.06.17 Geyer (bei Chemniz)
... TBA


Seelennacht im Netz:


Homepage: Seelennacht Homepage


Facebook: Seelennacht FB Social Media




Alles Gute und weiterhin viel Erfolg, wünsche ich Dir aus Paris...











Gruselkabinett Folge 117: "Ewige Jugend"



Ewige Jugend
Autor: Leopold von Sacher-Masoch
Label: Titania Medien
Genre: Hörspiel, Schauerromantik, Geistergeschichte
Laufzeit: ca. 60 Minuten
Verfügbarkeit: CD / Download
ISBN: 978-3-7857-5382-8

Klappentext:


An einem klaren Wintermorgen des Jahres 1611 verfällt der junge ungarische Edelmann Emmerich Kemen im Stephansdom zu Wien den Reizen der attraktiven Gräfin Elisabeth Bathory, verwitwete Nadasdy. Man sagt der Gräfin in der Donaumetropole hinter vorgehaltener Hand einen Hang zu Grausamkeiten nach, auch von verjüngenden Bädern in Jungfrauenblut ist die Rede. Trotzdem folgt der verliebte Ungar der Einladung der Gräfin auf ihr einsam auf einer Bergspitze am Rande der Karpaten gelegenes Schloss...

Handlung:

In Wien geht das Gerücht um eine elegante Schönheit um, was auch den jungen Adeligen nicht verborgen  bleibt. Mit dem Wissen, dass diese schöne Frau auch die Messe im Wiener Stephansdom besucht, machen sich ein paar Jungspunde auf, diese schöne Adelige in Augenschein zu nehmen. Der junge Emmerich von Kemen ist von der in schwarzer Robe gekleideten Dame sofort Feuer und Flamme und ignoriert dabei den Spott seiner Adelsfreunde, da diese das Wissen darüber haben, dass es sich bei der Schönheit aus Ungarn um die Gräfin Elisabeth Báthory und somit verwitwete N´dasdy handelt, die, aufgrund ihrer Biografie älter ist, als es den Anschein hat und man sich erzählt, dass diese einen Hang zur sadistischen Grausamkeit hat und um sich jung und frisch in der ewigen Jugend zu erhalten, ihre jungfäulichen Zofen und weitere Jungfrauen zuführen lässt.

Von den ganzen Gerüchten lässt sich jedoch von Kemen nicht beeindrücken und möchte der Gräfin unbedingt näher kommen. Über eine Soirée eines Adeligen wird ihm dieser erste Kontakt zu der geheimnisvollen und schönen Gräfin ermöglicht und weckt in dem unerfahrenen, jungen Mann leidenschaftliche Gefühle; als die Gräfin in einem Gespräch erfährt, dass es sich bei Emmerich von Kemen um einen Jungmann handelt, ist auch ihr Interesse geweckt.

Ahnungslos folgt Emmerich von Kemen der Gräfin Elisabeth Nádasdy auf eine Einladung in ihr Schloss und findet sich in einem Albtraum aus Grausamkeiten wieder, aus dem es offenbar kein Entrinnen gibt...

Rezension:

Meine ersten Gedanken waren, nachdem ich das Hörspiel in einer entsprechenden Umgebung und Uhrzeit hörte, dachte ich mir nur: 'Was für ein Hörspiel!'. Das ist definitiv nicht irgend ein Hörspiel, was für Kurzweile sorgt, sondern ein Kopfkino der Extraklasse. Mit der 117 Folge aus der mehrfach prämierten Reihe "Gruselkabinett" wurde eine Schauermär des österreicherischen Schriftsteller Leopold von Sacher-Masoch aus dem Jahr 1886, mit gleichnamigen Titel "Ewiges Blut" aufgegriffen.
Die Geschichte die sich um die ungarische "Blutgräfin" ranken, kennt man, wenn man sich mit osteuropäischer Geschichte beschäftigt und wenn man der Schwarzen Szene zugetan ist, sowieso, was auch im Jahr 1974 mit keiner geringeren als die Tochter von Pablo Picasso, Paloma Picasso als Erzsébet Báthory, filmisch umgesetzt wurde.

Als Hörspiel ist es eine atemberaubende Umsetzung, die oftmals mit Auslassungen nicht spart, die gekonnt und leicht heiser, aber ruhig von dem Erzähler Peter Weis dargestellt werden und durch das gesamte Hörspiel führt, dass sich das Erzählte vor den geschlossenen Liedern materialisiert. Seine warme Stimme lässt einen für kurze Pause durchatmen, wenn man dem Grauen lauscht, was sich immer wieder in der Burg abspielt, aber ebenso auch die Handlungen und Details der Szenerie. Oftmals untermalt von klassischer, sich steigenden Musik, die die Spannungen ins unermessliche heben und zieht einen in die Geschichte hinein, der man sich bis zum Ende nicht entziehen kann.

Die Schauspielerin und Synchronsprecherin Arianne Borbach wurde für das Einsprechen der schaurigen Gräfin eingesetzt, die all ihr Können grandios in die Charakterrolle hinein legt und mit der Sprache und ihrer Rolle so authentisch spielt, dass man meint, man hört nicht nur zu, sondern sei mitten in dem Geschehen dabei. Mal verführerisch, mal abweisend und distanziert, mal erotisch lüsternd, um dann, entsprechend der Szenerie wieder grausam, kalt und brutal die Stimme wie eiskaltes Metal erklingen zu lassen, dass es einen fröstelt.

Ebenso Emmerich von Kemen von Patrick Baehr eingesprochen, 'spielt' seine Rolle perfekt als unerfahrener Jüngling, der auf hervorragende Art und Weise darstellt, zwischen Unerfahrenheit und Liebe, die er nicht nur für die Gräfin empfindet, sondern auch, verbotenerweise, einer jungen Zofe nachstellt. Seine submissive Art ummantelt einen, der zwischen Gefühlen der Lust und Angewidertsein von der Grausamkeit der Gräfin abgestossen ist, den Wunsch, die Zofe nicht Gefahren auszusetzen und seine Sorge um sie. Diese unschulidige Lust, seltend fordernd, um sein Mannsein vor der Gräfin zu demonstrieren, die diese aber schon im nächsten Satz abschmettert und sich dieser wieder bettelnd der Gräfin nähert, immer mit der Angst, die Gräfin könnte ihm die Zuneigung entziehen. Selbst als diese ihn zurück nach Wien schicken will, bietet er sich voller Leidenschaft ihr an, ihm die gleichen Grausamkeiten angedeihen zu lassen, an der die Gräfin solchen Spaß hat und ihr sogar sein Leben anbietet.

Die anderen Sprecherinnen und Sprecher komplettieren die dichte Atmosphäre. Einer der Kavaliere wurde mit Patrick Bach bestetzt, sehr gut ist auch die alternde Amme Arwa mit ihrer rauen, verachtenden Stimme, die groben Stimme des Folterknechtes Ilpokar, der bei jeder Gemeinheit sein gehässiges Lachen erklingen lässt und mit so einer Freude die auserwählten Opfer der vorab quält und ebenso wie Arwa, der Gräfin demütig dient.

"Ewige Jugend" ist eine perfekt umgestzte Schauermähr aus Horror, Lust, Leidenschaft und dem Fetischismus des Sadismus und Masochismus, wo das Augenmerk auf eben selbige gelegt wurde und das Leben, wie auch das Ende der Blutgräfin eher untergeordnet ist, jedoch auch in der 14.Folge Gruselkabinett "Die Blutbaronin" von Ernst Benjamin Salomon Raupachs mit der Vorgeschichte aufgegriffen wurde.

Das Hörspiel steht seit dem 14. Oktober als physische CD zur Verfügung, über den üblichen, stationären und Versandhandel zur Verfügung, sowie als Download.

Eine Hörprobe gibt es auf der Seite von Titania-Medien

Hörprobe "Ewige Jugend"

Ich wünsche gute Unterhaltung und angenehmes gruseln, wenn es heißt: "Läuft das Blut schon" wenn dieses, aus der Eisernen Jungfrau ins Bad einläuft....


miércoles, 12 de octubre de 2016

Cherryblossom 1 - Die Zeitwandler von Mina Kamp




Cherryblossom 1 - Die Zeitwandler
Autorin: Mina Kamp
Label: Knaur / eBook Auflage 1 (2015)
Genre: Jugendroman / Fantasy
Verfügbarkeit: Kindle Edition
ASIN: B00QUDQNDE
Preis: € 4,99,-

Klappentext:

Wie schafft man es, seinen Freund ohnmächtig zu küssen?
Was passiert, wenn die Zeit plötzlich stillsteht?

Diese Fragenbeschäftigen die siebzehnjährige Hanna Cherryblossom seit Kurzem! Denn seltsame Dinge geschehen in ihrem Leben, ohne dass Hanna eine Erklärung dafür hat. Hat es etwas mit dem jungen Mann zu tun, der sich immer wieder in ihre Träume schleicht? Als Hanna unfreiwillig Zeugin eines Mordes wird, tritt Lennox aus ihren Träumen in ihr Leben und offebart ihr, dass Hanna eine Nymphe ist - eine Zeitwandlerin! Lennox, ein Nachtalb, hat den Auftrag, sie zu ihrem Vater Domink Dawn zu bringen, einem hohen Ratsmitglied der Zeitwandler. Keine leichte Aufgabe, denn Hannas Kräfte bleiben nicht unentdeckt und bergen Gefahren....
Eine geheimnisvolle Welt von Nymphen, Hexern, Dämonen, Nachtalben, Trickstern, Baubhan-Sith, Wendigos und natürlich Menschen ... offenbart sich!


Handlung:


Die junge Halbwaise Hanna, eher wohlbehütet bei ihrem Onkel lebend und nur durch sporadischen, telefonischen Kontakt mit ihrem vielbeschäftigten Vater, der in den USA lebt, gerät ihre Welt aus den Fugen, als sie mit ihren Freundinnen eines abends ausgeht, um Spaß zu haben und unfreiwllig einen Mord beobachtet, den scheinbar nur sie und die Täterin sieht, aber nicht die anderen Gäste des Clubs. Die Sicht auf die Szenerie hat sich für Hanna entsprechend geändert, scheint verlangsamt, irreal in einer realen und ihr so vertrauten Welt.
Als sie ihren Freund in der Schule trifft und ihn leidenschaftlich küsst, fällt dieser urplötzlich in Ohnmacht, wofür es ebenso keine Erklärung gibt.
Wenige Tage später trifft sie sich wieder mit ihrem Freund zu einem romantischen Rendez-vous im Park, als die Teenager von mehreren, vermeintlichen Frauen angegriffen werden. Wieder scheint für Hanna die Sicht der Welt sich nur für sie zu verändern, wobei ihr Freund ums Leben kommt, was Hanna zur Tatverdächtigen werden lässt, für die sich auch eine Psychologin der Kriminalpolizei interessiert.
Aus der Klinik wird sie von dem jungen Mann befreit, den sie sonst nur in ihren Träumen sieht. Lennox, versichert ihr, sie zu beschützen und umgehend zu ihrem Vater zu bringen.
Ihren geliebten Onkel, der nach dem Vorfall plötzlich verschwunden ist, ihren Kater, den sie bei einer Freundin in Pflege gibt und nach der Beerdigung ihres Freundes, wo sich eine ihrer Freundin von Hanna abwendet, begibt sich Hanna mit Lennox auf eine Reise ins Ungewisse. Lennox lässt seine Kontakte spielen, um für weiteren Schutz zu sorgen und so wird Hanna von weiteren Wesen, aus einer ihr fremden Welt, von einem Abenteuer ins nächste begleitet. In all diesem Chaos verliebt sich Hanna in Lennox und er offenbar auch in sie, aber kann Hanna Lennox wirklich trauen?




Rezension:



Aufmerksam wurde ich auf "Cherryblossom 1 - Die Zeitenwandler" durch die Autorin, Mina Kamp, die einen Aufruf auf ihrem Profil startete, dass man eine Printausgabe des ehemaligen Oldigor-Verlag, im Tausch für eine Rezension erhalten kann, von dem noch wenige Ausgaben als Print vorhanden sind. Als Vielleser von Fantasy-Geschichten und ohne mich vorher über die Geschichte näher zu informieren, bewarb ich mich und erhielt den Zuschlag. Nach einem sympathischen Kontakt mit Mina, erhielt ich nur wenige Tage später den Jugendroman.
Ich bin mir nicht sicher, hätte ich das Buch im Buchhandel in der Auslage gesehen, ob ich es mitgenommen hätte. In der Printausgabe, die in Altrosa und Violett gehalten ist, ein junges Mädchen, umgegeben von Ästen mit den namensgebenden Kirschblüten, ließ mich eine bittersüße Romanze mit einer kleinen Dosis Fantasy vermuten. In der Regel ist ja ein vielversprechendes Cover oft der Grund zum Kauf, so wäre ich nachträglich enttäuscht, wenn mir der Auftakt zur Trilogie "Cherryblossom" verborgen geblieben wäre.
Die ersten Seiten sind für mich immer entscheidend, ob ich in die Geschichte reinkomme und ob sie Lust macht, weiterzulesen. Diese Frage kann ich mit einem klaren 'Ja' beantworten. Man kommt sofort in die Geschichte um Hanna rein, ein lockerer, jugendlicher und moderner Sprachstil, der aber dennoch seine Raffinessen hat und ganz und gar nicht platt daherkommt, wie man es von manchen Jugendromangeschichten manchmal kennt, die so salopp sind, dass es vor lauter Jugendsprachstil kaum noch Sinn ergibt.
Schon nach wenigen Seiten gewinnt die Geschichte richtig an Fahrt, in der man mit Hanna regelrecht mitfiebert, mitfühlt und auch wütend auf Hannas Umfeld ist, da ihr nach den ersten Vorfällen niemand so richtig eine Antwort gibt, wer und was sie ist, vor wem sie, wie es scheint, flieht, wer ihr Vater tatsächlich ist, denn ihr dämmert allmählich, dass er nicht der Business-Mann ist, den er vorgibt zu sein. Nur zu verständlich sind da auch die Bockigkeiten gegenüber ihrem vermeintlichen Retter Lennox, der auf gezielte Fragen Hannas. gekonnt mit Rhetorik ihr immer wieder ausweicht. Man fühlt mit Hanna regelrecht ihren Zwiespalt gegenüber Lennox, den sie, aufgrund seiner nonchalanten Art ablehnt und zeitgleich begehrt, wo im Laufe der Geschichte aus Begehren eine komplizierte Liebe wird, da Hanna ihre verborgenen Kräfte noch nicht gelernt hat, zu kontrollieren.
Üblicherweise wird zu einem Kapitelende der Plot meist abgeschlossen und wird schrittweise in das nächste Kapitel übergeleitet und somit in einen neuen Plot. Mina Kamp hat aber die Glanzleistung und die schriftstellerische Kunst, die Kapitel wie regelrechte 'Klippenhänger' enden zu lassen, dass man gar nicht anders kann, als weiterlesen, weil man einfach wissen will, wie der Handlungsstrang weitergeführt wird und vor allem, wo dieser endet. Denn hinter jeden Satz gibt es immer wieder eine neue Wendung, die aber nicht chaotisch ist, sondern die Autorin ganz genau weiß, wie sie in eine bestehende Handlung einen neuen Handlungsstrang einbindet, dass man dem gesamten Geschehen sehr gut folgen kann, auch wenn man schon die halbe Nacht gelesen hat (ja, ich war durchweg gefesselt und hoffte zur manch vorgerückter Stunde, es möge mal eine kleine Handlungspause kommen). Aber nein, Mina gönnt weder ihrem Charakter Hanna, noch dem Leser eine wirkliche Pause.

Die Hauptcharaktere sind sehr gut rausgearbeitet, dass man sich sie plastisch vorstellen kann und schrittweise erfährt man immer mehr über den Nachtalb Lennox und seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten, ohne dass man mit Informationen erschlagen wird. Man lernt die Charaktere richtig kennen. Lennox, der mal sehr selbstbeherrscht, mal zweifelnd und wankelmütig wird, ebenso in einem Strudel der Gefühle für Hanna und seiner Pflicht, die Loyalität gegenüber seinem Dienstherren, Hannas Vater, lassen ihn zu einer sehr interessanten Persönlichkeit werden, wo ich als Leser anfangs überlegte, ob er mir sympathisch sein sollte oder ich ihn doch nicht so mag. Ist er ein oberflächlicher Beau oder ein tiefsinniger, verantwortungsbewusster junger Mann...


Ebenso toll kommen die Nebencharaktere heraus. Eine alte Freundin von Lennox, Olivia, ein bildschöne Asiatin, die den Luxus liebt, Blut ihrer Eroberungen trinkt, was die Männer ihr förmlich anbieten, nur um in ihrer Nähe sein zu dürfen, die es aber auch nicht lassen kann, Hanna immer wieder zu necken und die die gefahrvolle Reise eher amüsant, als bedrohlich findet, weil es ihrem Leben so eine gewisse Action reinkommt. Eigentlich eine oberflächliche Zicke mit einem doch immer wieder durschimmernden, guten Kern. Die Dialoge zwischen ihr und Hanna, die kleinen Sticheleien oder wenn sie den eigentlich toughen Lennox und dessen Nicht-Freund-nicht-Feind Hexer Ben immer wieder auflaufen lässt, ihren Pragmatismus, Situationen zu lösen, lässt den Leser in der rastlosen und spannungsgeladenenen Handlung immer wieder schmunzeln und auflachen.


Fazit:


Ein richtig toller Auftakt einer Fantasy-Trilogie, die mir beim Lesen enorm viel Spaß gemacht hat und ich jeder und jedem LiebhaberIn von Fantasy mit gutem Gewissen auf die Nachtkonsole oder ins Reisegepäck für den bevorstehenden Urlaub legen kann. Sehr flüßiger Schreibstil, mit nicht nur einem logischen Handlungsstrang durch immer wieder überraschende Wendungen und neuen Ereignissen.
Gewünscht hätte ich mir jedoch ein kleines Glossar im Buch oder als Lesezeichenbeigabe, wo die Fähigkeiten der Zeitwandler nochmal nachlesbar sind und welche Kräfte diese haben, was hin und wieder für eine bessere Übersicht hilfreich gewesen wäre.

Wer beispielsweise die Buchreihen "Libris Mortis" von Peter Schwindt, die Reihe "Der Monstrumologe" von Rick Yancey oder "Die Chroniken der Unterwelt" von Cassandra Clare kennt, wird von Mina Kamps Reihe "Cherryblossom" mehr als begeistert sein.

Zur Autorin:



Mina Kamp, Jahrgang 78, lebt im Einzugsgebiet Bremen im ländlichem Bereich mit ihrer Tochter und ihrem Lebenspartner.
Nachdem sie als Kind den Traumberuf Kunstreiterin im Zirkus und Feuerwehrfrau abgelegt hatte, träumte sie davon Schriftstellerin zu werden und den Geschichten, die sie selber las endlich zu dem Ende zu führen, welches sie herbei sehnte.
Tatsächlich erlernte sie zunächst den Beruf der Fotografin und kam erst im Jahre 2010 zur Schreiberei, nach dem sie Unzählige, zu meist Urban-Fantasy Bücher verschlungen hatte.
Ihr Debüt Cherryblossom ist eine solche Reise in eine fantastische Parallelwelt, von der sie so gerne gelesen hatte.
Neben dem Schreiben gilt ihre Leidenschaft ihrer kleinen Familie und ihrer Irish-Tinkerstute Cherryblossom.
Zur Autorenhomepage mit weiteren Infos geht es hier entlang: http://minateichert.jimdo.com/