lunes, 26 de noviembre de 2018

Buchrezension "Liebeserklärung an eine Insel - Formentera" von Peter Jentsch




Liebeserklärung an eine Insel - Formentera
Autor: Peter Jentsch
Label: Books on Demand
Genre: Reise / Inselgeschichten / Lyric
Verfügbarkeit: e-book/download, Paperback (84 Seiten)
ISBN:978-3426517185
Preis: € 2,99 (e-book), € 4,99 (Taschenbuch) 


Klappentext:

Eine Hommage an "das kleine Paradies im Mittelmeer":
Empfindungen und Erfahrungen, lustige und spannende Geschichten und liebevoll besinnliche Lyrik über und aus Formentera.


Lesegenuss, nicht nur für Formentera-Fans


'Oft weilen meine Gedanken
an jenem magischen Ort,
der sich vor vielen Jahren
einen Teil meines Herzens nahm
und ihn nie zurückgab.'


-Peter Jentsch-

Handlung:

Der Autor Peter Jentsch, nimmt den Leser mit auf seine erste Reise mit auf die kleine Balearen-Insel Formentera, in die er sich spontan verliebte und diese über Jahre hinweg immer wieder mit seiner Familie besuchte und in kleinen, kurzen Kapiteln, eingerahmt von Poesie, aus seinem Erfahrungsschatz berichtet.

Rezension:

Den Wahlkölner Peter Jentsch lernte ich über ein Formentera-Forum kennen, erst durch seine witzigen Posts und seine Aquarelle u.A. von Eindrücken von Formentera. Der Ort, an dem ich Ende der 70er mit meiner Familie aufwuchs, die Schule besuchte und arbeitete. So schreibe auch ich manchmal Rückblicke der Insel, aus einer Zeit, wo man noch meinen konnte, wenn man mit der Fähre von Ibiza durch das Freus fuhr, in einer anderen Zeit und Welt zu gelangen, wo die Zeit noch stehengebliebten zu sein schien, bevor diese um Mitte der 90er zur In-Insel und Ankerplatz der Schönen und Reichen wurde, aufgrund seiner langen, Sandstrände.

Da mir die Aquarelle gut gefielen und viele Erinnerungen auch wachriefen, sowie Motive der Insel, die ich besonders gerne mag, entwickelte sich eine Freundschaft und so schenkte mir Peter sein Buch als Printausgabe mit einer persönlichen Widmung. Nochmal ein großes Dankeschön an Dich, wenn Du das hier liest.

Aquarell von Peter Jentsch


Ich gebe zu: Bei Reise- und Selbsterfahrungsberichte, die ich bisher immer so las, war ich anfangs etwas skeptisch, denn bisher las ich immer zwei Kategorien aus diesem Genre. Entweder sie waren total abwertend oder das absolute Gegenteil, in der das Zielgebiet überbewertet und idealisiert wird und auch Berichte von meinen persönlichen Urlaubskenntnissen, kaum erkennbar waren. Dennoch ließ ich mich auf das Abenteuer ein und begann mit Neugier zu lesen.

Da die 84 Seiten für einen Vielleser wie mich, sehr überschaubar sind, schaffte ich das Buch nahezu in einem Rutsch, wobei ich gerne einige Passagen oder auch die Poesie nicht nur einmal, sondern gleich zweimal las.
Mit einem Vorwort beginnt die "Liebeserklärung an eine Insel" in der Peter Jentsch sich erklärt, wie es zu dem Buch kam und wie oft er bereits Formentera besucht hat und auch nach der Veröffentlichung des Buches auch noch besuchte. gefolgt von zwei Poesien und wird auch in die erste Geschichte eingestiegen, wo Peter seine erste Reise nach Formentera, durch den Tipp von Freunden und auch mit diesen und seiner Ehefrau und Sohn seine erste Urlaubsreise nach Formentera startet. 

Jemand wie ich, der oft die Reise privat, wie auch beruflich antrat, wird sofort von dem flotten und witzigen Tempo des Erzählstils gepackt und mitgenommen. Auf erfrischende Weise erzählt Peter von der Vorfreude, der Aufregung einer Reise ins Unbekannte und eine Insel, die nur über den Zielflughafen Ibiza (IBZ) mit der legänderen LTU und der Flugnummer LT 152, einem Bodentransfer zum Hafen, dann mit Holzfähren auf die einstündig entfernte Insel zu gelangen, denn je nachdem, woher man kommt, hat man, bis man auf Formentera ankommt, eigentlich alle Fortbewegungsmittel für sich beansprucht. 

Auch die Überfahrt, die besonders in der offenen Meeresenge Es Freus, wird dann doch sehr detailreich beschrieben, wie der allerste "Hierbas" (ein regionaler Kräuterlikör) der an der Bar der Fähre ausgeschenkt wird, sowie den von der aufkommenden Seekrankheit gepeinigten Sohnes, sein LTU-Frühstück dem Meer übergeben wollte, jedoch aus Unwissenheit den Gegen- und Fahrtwind nicht berücksichtigte und es kommt, wie es kommen muss, nicht nur sich, sondern auch noch einen weiteren Urlauber traf, sowie den beeindruckenden Moment, als er dann die Insel zum ersten Mal betrat und wieder festen Boden unter den Füssen, am Hafen von La Savina hatte und in diesem Moment das Gefühl hatte, Zuhause angekommen zu sein. 

Auf sehr eindringliche Weise erzählt der Autor von der Magie, die von dieser, in der damaligen Zeit oftmals von dem Festland vergessenen Eiland ausgeht und auf ihn wirkte und mit ihrem sehr einfachen, oftmals unorganisierten Charme es schaffte, ihn und seine Familie in ihren Bann zu ziehen. Mit all ihren atemberaubenden Farben, die der Himmel malt und das türkise Meer reflektiert.

Gleicht der Urlaub bei seiner allerersten Reise doch eher einer Katastrophe, wo man meinen möchte, es gibt kein Entkommen aus diesem Horrortrip, so zB. als er den ersten kräftigen, nächtlichen Regenguß miterlebte, wobei die Pension überflutet wurde, der Strom ausfiel und eine völlig entspannte Inhaberin die Gäste beruhigte und am nächsten Tag das Wasser abgeflossen war, die Damen des "Facility-Management" die restlichen Pfützen auswischten und die sommerliche Sonne die Pension bis zum Mittag vollständig getrocknet hatte. 

Für mich war das ganz großes Kino und Flashback, denn diese plötzlich, wie aus dem Nichts kommenden Schauer, kenne ich zu gut, wenn dann das Regenwasser von den Falchdächern aufgefangen wird, um in die Zisternen zu leiten, da das Grundwasser salzhaltig ist, diese dann irgendwann so voll sind, dass sie die Mengen nicht mehr fassen und das Wasser eben sich den Weg ins Innere sucht, die Wände runterfliesst, durch die Ritzen der Persianas drückt, dann das kleine Krafwerk seinen Dienst versagt und man mehrere Stunden im Dunklen sitzt. 

Klingt vielleicht unangenehm. Ist es aber nicht. Ein Blick auf die Gelassenheit der Einheimischen und man ist sich sicher, dass man das Inselunwetter einfach nur abwarten muss und eine strahlende Sonne einem am morgen wieder begrüßt und die Insel so unschuldig aussieht, als hätte man es nur geträumt.

Mit viel Esprit geht es durch das ganze Buch, mit kleinen Ankedoten von sich selbst, mit der Peter auch seine eigenen Inselunfällen erzählt, wo ich oftmals herzhaft lachen musste und mich fragte, ob ein einzelner Mensch so viel Unglück haben kann, wie beispielsweise auf einem der Wege, um an einem Auto die Vorfahrt zu geben, nicht an einer Befestigung absteigt, sondern nicht nur vom Rad absteigt, sondern gleich eine Abfahrt in die Salinen zur Salzgewinnung wiederfindet oder er Schutz vor einem Regenschauer unter einem dürren Feigenbaum sucht, der nicht viel Schutz vor dem kühlen Regen brachte, dafür ihn aber die mit Abstand kleinsten Inselbewohner heimsuchten, nämlich Ameisen, die ihn zwickten und bissen, als Hardcore-Nudist bis kurz vor dem Ort in windeseile radelte, dann aber, um nicht vollkommen entblösst durch den Ort zu marschieren, sich nur mit der Badehose bekleidet, aber die kleinen, bissigen Racker sich auch im Innenfutter der Badehose befanden.

Auch mit kleinen, witzigen Anekdoten von kuriosen Miturlaubern wird nicht gegeizt, wovon einer der Strandnudisten offenbar nur aus dem Grund FKK machte, um seine Intimpiercings zur Schau zu stellen, da der Hodensack einem glitzernden Sternenhimmel glich, um sich dann am Abend, bei dem Versuch, ein Taxi anzurufen,.... ach... da spoiler ich jetzt mal nicht... sondern lest es einfach selber :D

Sehr schön beschrieben wird auch die Gastfreundschaft der Einheimischen, die ihre Gäste in Pensionen und Hostels, sowie in der Gastronomie, nicht wie Gäste empfangen, sondern wie Freunde und wer mehr als einmal kommt, wie er so schön beschreibt, wie Familienmitglieder willkommen heißen und mit herzlichen Umarmungen auch wieder verabschieden.
So witzig wie die Rückblicke an Urlauben auf Formentera sind, so schön sind die Kapitelteiler, wo Peter sich entschied, immer kleine Poesien an die Insel zu schreiben, wo er in wenigen, sehr gut gewählten Worten, seine Eindrücke auf lyrische Weise wiedergibt, die die einfache Schönheit der Insel wiederspiegeln, ihre Gerüche nach Meer, Pinien, Thymian, Rosmarin, Fenchel,... kleine mutige, bettelnde Pityusen-Eidechsen, die neugierig und aufgeschlossen den Menschen und sein Essen erkunden.
Und so fühlt man mit Peter sehr intensiv mit, wie einem zumute ist, wenn man diesen kleinen, damals fast geheimen Ort wieder verlassen muss und die Heimreise antritt und weiß, nach der Reise ist vor der Reise und man im kommenden Jahr wiederkehrt.

Alles in allem ein richtig schönes, kleines Buch mit Witz und Poesie, wo man, trotz aller kleinen "Malörche", wie der Kölner sagen würde, einem die Lust packt, die Koffer zu packen und hinzureisen, um all die Dinge mit eigenen Augen zu sehen.

Eine für mich, der Formentera aus der Perspektive der Einheimischen kennt, sehr gelungene, nicht fiktionale Geschichte, sondern authentische, toll erzählte Rückblicke, spannend, witzig und sehr lebensnah, als Stammurlauber in unterschiedlichen Zeitabschnitten.

Auch wenn ich mir hier und da mal eine Jahreszahl gewünscht hätte, was vielleicht auch dem Leser helfen würde, der Formentera nicht aus der Vergangenheit und Gegenwart kennt, wie sich die Insel gewandelt hat, so finde ich es sehr positiv, dass kein einziges Mal eine Werbung für bestimmte Unterkünfte, Reiseveranstalter, Restaurationsbetriebe,... fällt. Lediglich die Nennung einer Strandbar, um dieses zu verdeutlichen, wo man (mal wieder) vor einem Unwetter Schutz suchte, sowie als einzigen Markenname "LTU" die es aber heute nicht mehr gibt, vorkommt.

Aquarell von Peter Jentsch


Neben "Liebeserklärung an eine Insel - Formentera" sind vom Autor auch noch folgende Bücher vorhanden:
"Das ultimative Gutelaunebuch" ISBN: 978-3-7386-3132-6
"PurpurHerz" ISBN: 978-3-8482-2496-8

Sowie einen Jahres-Wandkalender mit monatlich, wechselnden Aquarellen, der so konzipiert ist, dass man diese nach Ablauf des Monats/Jahres auch als Bild rahmen lassen kann.








Hinweis: Cover und Design, sowie die Aquarell-Bilder unterliegen dem Urheberrecht von Peter Jentsch; der Text unterliegt dem Urheberrecht des Blogbetreibers und der Blogautoren.

domingo, 25 de noviembre de 2018

Sherlock Holmes Folge 36 „Das unheimliche Pfarrhaus“


Sherlock Holmes Folge 36 „Das unheimliche Pfarrhaus“
Das unheimliche Pfarrhaus
Autor: Herman Cyril McNeile & Sir Arthur Conan Doyle Hörspielskript: Marc Gruppe
Label: Titania Medien
Genre: Krimi/Sherlock Holmes
Laufzeit: Ca. 68 Minuten
Verfügbarkeit: CD/Download
Anzahl Discs/Tonträger: 1
ISBN: 978-3-7857-5726-0



Klappentext:


Eigentlich wollten Holmes und Watson in dem idyllischen Städtchen an der Küste nur ein wenig Urlaub machen. Als der Meisterdetektiv jedoch Kenntnis von unheimlichen Ereignissen im Pfarrhaus von Saint Porodoc bekommt, wird seine Neugier dadurch mehr als geweckt…



Handlung:


Sherlock Holmes und Dr. Watson, beide leidenschaftliche Golfspieler, planen eine Reise für eine Woche an die Englische Küste nach Cornwall, um etwas auszuspannen und ihrem Hobby nachzugehen, so ist Saint Porodoc ein begehrter Ort für Liebhaber des elitären Golfsports, und vor allem wollen sie reiß aus vor ihrer Haushälterin Mrs. Hudson nehmen, die Anfang April den Frühjahrsputz plant und in diesem Zuge ihre Cousine Mrs Mapleton zur Verstärkung gerufen hat, was beide dazu bewegt fluchtartig die Baker Street in Richtung Cornwall zu verlassen. Angekommen in Saint Porodoc, treffen sie den pensionierten Marine Offizier Mr. Maxwell, mit dem sie sich in einer Lokalität verabreden und dort Bekanntschaft mit dem ortsansässigen Vikar Greycourt machen, der von unheimlichen geisterhaften Vorgängen in seinem an den Klippen gelegenen und von einem Friedhof umgebenen Pfarrhaus berichtet. All dies fing an, nachdem der Hilfspfarrer Maguire zur Unterstützung in dem großen Pfarrhaus eingetroffen war. Maguire ließ sich an den beschaulichen Küstenort versetzen, weil er selber leidenschaftlich gerne Golf spielt und zum anderen, weil der junge und sportliche Geistliche die Ruhe nach einer Krankheit suchte. Interessant ist allerdings, dass es zuvor nie ungewöhnliche Vorkommnisse um das Pfarrhaus gegeben hat und dass niemand außer Maguire die unheimlichen Vorkommnisse erlebt. All das macht Holmes natürlich neugierig und wie wir alle wissen, glaubt unser geliebter Meisterdetektiv nicht an übernatürliche Dinge und so beginnen sie mit ihren Nachforschungen...



Rezension:


Mit der Folge 36 aus der Titania Serie Sherlock Holmes, die geheimen Fälle des Meisterdetektiv adaptiert Titania wieder eine Geschichte, die nicht aus der Feder von Sir Arthur Conan Doyle stammt. Die Originalstory stammt von Herman Cyril McNeile, der ebenso unter anderem seine Werke im Strand Magazine veröffentlichte, wie Doyle. So kommen die Charaktere Holmes und Watson im Originaltext gar nicht vor. Marc Gruppe schreibt die Story zu einer Holmes Geschichte um und landet damit eine Punktlandung mit einem Geniestreich. Um auch versierte Holmes Kenner in dieses Neuland der bisher nicht existierenden Story gekonnt zu geleiten, lässt Marc Gruppe Doctor Watson gleich zu Beginn im Intro eine art Einleitung oder Erklärung sprechen, in der er auf seine Begleitung als Chronist von Holmes eingeht. So handelt es sich bei den „bisher nicht veröffentlichten Geschichten“ um Fälle, die für eine Veröffentlichung nicht in Frage kamen, aufgrund ihrer Brisanz oder auf Wunsch der Auftraggeber nach Diskretion. Das ist sehr schön gelöst, finde ich. Weil es gleich zu Anfang auf die Thematik eingeht, dass die originalen Holmes Geschichten naturgemäß in Anzahl und Fortführung beschränkt sind, da ihr Autor schon längst nicht mehr unter den Lebenden weilt, man so sich aber auf ein weiteres Holmes Abenteuer freuen kann, denn es fällt gar nicht auf, dass es sich eigentlich nicht um eine Doyle Geschichte handelt und ich finde, dass das unheimliche Pfarrhaus auch eine schöne Geschichte ist, selbst wenn man kein Holmes Liebhaber ist.

Marc Gruppe setzt die bekannten und vertrauten Sprecher Tennstedt und Bierstedt für Holmes und Watson ein, sowie die bekannte Intromusik, sodass man sich direkt zu Hause in einem Titania Holmes Fall fühlt. Horst Naumann spielt den betagten Geistlichen Vikar und er passt sehr gut in diese Rolle. Im Allgemeinen ist die Sprecherleistung – wie bei Titania meist üblich – erstklassig, was nicht nur vor dem Hintergrund der besonderen Schwere der Vertonung eines Hörspiels vorzüglich gelungen ist, sondern generell, denn man stelle sich vor, ein Schauspieler hat die Mittel der Gestik, Mimik, Bewegung, Blicke, Ausdruck um eine Szenerie gebührend darzustellen, all dies stellt der Hörspielsprecher nur mit seiner Stimme dar. Ein besonderes Kompliment geht an Jonas Baeck, der den Hilfspfarrer und eigentlich kriminellen Handlanger Maguire spricht. Tonfall und Ausdruck sind immer absolut glaubwürdig. Vom mildtätigen Geistlichen, für den er sich ausgibt, zum angsterfüllten Entsetzen dem Spuk und Horror widerfahren, hin zum kriminellen, der er eigentlich ist, immer à point, chapeau! Des weiteren sprechen Hans Bayer als Mr. Maxwell, Lutz Reichert als Inspector Lestrade, Jean Paul Baeck als Kurier, Johannes Raspe als Ober und....: Marc Gruppe, vielleicht erkennt ihr ihn ja wieder :D

Und, liebe Freunde, ich weiß ja nicht, was bei Titania passiert ist, aber die atmosphärische Vertonung ist Meisterklasse. Ja, ich lobe sie immer, bei den Titania Werken, die ich rezensiere, aber diese ist noch mal eine Spur besser. Äußerst detailreiche Szenerien, exakt und messerscharf in Intensität und Klangbild auf die jeweilige Situation abgestimmt, ob es die Szenen am Meer und den Klippen sind, oder in der Gaststätte, die Szenen im großen, alten Pfarrhaus, wo der Vikar sich in einem anderen Flügel aufhält und der Besuchergruppe zuruft und seine Stimme weit entfernt und leicht hallend eingespielt wird, phantastisch und sehr aufwendig umgesetzt. All dies, die Ermittlungen vor Ort, die nun mal mehr Örtlichkeiten und Geräuschen bieten als das Deduzieren in der Baker Street und das Sounddesign der vielen unterschiedlichen Geräusche, bilden einen wunderbaren Klangteppich, der die Phantasie anregt und man dadurch in seiner Gedankenwelt ein wunderbar detailreiches Bild vor Augen bekommt. Das ist bei dieser Titania Folge sehr hervorstechend, finde ich. Alleine deshalb empfehle ich euch schon, euch dieses Titania Werk anzuhören und weil es eine runde Geschichte ist, mit Spukelementen, Krimi, es hat Witz, List und die ein oder andere Frotzelei der beiden Freunde Holmes und Watson. Allesamt ein gelungenes Werk, auch für nicht Holmes fans.

Wo ich bisher nie drauf eingegangen bin und ich weiß nicht mal warum, weil sie mir eigentlich sehr gefallen, sind die Cover und ihre Gestaltung. Die Cover Illustration stammt bei diesem Werk von Ertugrul Edirne und man sieht ein großes altes Pfarrhaus auf eine Anhöhe, umgeben von Nebel und einem Friedhof mit seinen Friedhofsteinen. Sehr schön illustriert und es lässt einen gewissen Spuk und Schauer vermuten.


So liebe Freunde, da unser Meisterdetektiv Privatier ist und nur arbeitet, wenn er es möchte, gönnt er sich eine Winterpause und wird uns wieder im nächsten Frühjahr von seinen abenteuerlichen Fällen berichten.

Bis dahin, wünsche ich euch, wie immer, viel Spaß auf den Ohren und gehabt euch Wohl!


Euer Matthi.

domingo, 4 de noviembre de 2018

Titania Special Folge 14: "Däumelinchen" von Hans Christian Andersen



Titania Special Folge 14 „Däumelinchen“ 
Däumelinchen
Autor: Hans Christian Andersen/Hörspielskript Marc Gruppe
Label: Titania Medien
Genre: Märchen
Laufzeit: über 62 Minuten
Verfügbarkeit: CD/Download
Anzahl Datenträger: 1
ISBN: ISBN 978-3-7857-5741-3 



Klappentext:


Es war einmal eine Frau, die sich sehr nach einem kleinen Kind sehnte, aber sie wusste nicht, woher sie es nehmen sollte. Da ging sie zu einer alten Hexe und fragte diese um Rat...



Handlung:


Eine kinderlose Frau wünscht sich nichts sehnlicher als ein Kind und sucht in diesem Zuge eine Hexe auf, die ihr ein Gerstenkorn gibt, kein gewöhnliches Korn, woraus das kleine Mädchen, so klein wie ein Daumen, Däumelinchen wächst. Eines Tages wird Däumelinchen jedoch entführt und somit beginnt eine Reise mit vielen Abenteurern, die das kleine Däumelinchen erlebt.



Rezension:


Immer wenn sich das Jahr dem Ende zuneigt, veröffentlicht Titania ein Special. So auch in diesem Jahr, mit dem Märchen von H.C. Andersen, dem Däumelinchen. Eigentlich ist es auch eine Neuauflage, denn das Märchen gibt es seit vielen Jahren des Hörspiel Klassiker Labels Europa und damals wie heute hat eine wahre Größe des Hörspiels, Dagmar von Kurmin, die Rolle der Schwalbe inne.

Die Versionen damals / heute und Hörspielskript und Vorlage im Original, kann ich nicht vergleichen, da ich sie schlicht und einfach nicht kenne. Drum „beschränken“ wir uns rein auf die Titania Version.


Also was mir schon mal sehr gefällt, dass dieses Märchen nicht so grausam ist, wie es oft sonst der Fall ist. Oftmals wimmelt es nur so von Straftatbeständen und den reinsten Horrorzuständen in Märchen, wo man sich wundert, dass die zuhörenden Kinder anschließend keine psychotischen Störungen bekommen :-) Wenn ihr euch also nochmals einen backflash in eure Kindheit holen möchtet, indem ihr euch dieses Hörspiel kauft, so könnt ihr es gefahrlos mit euren kleinen hören. Und zu alledem hat es noch ein happy end und passt gut in die heutige Zeit...

Die Rolle des Märchenerzählers übernimmt Max Schautzer, was er sehr gut macht. Er hat zwar nicht so eine typische, einschlägige Märchenonkel Stimme wie Hans Paetsch, aber dennoch nimmt sie einen mit und hat die nötige Frische inne, die auch die heutige Generation gekonnt durch den Verlauf des Hörspiels führt. Die daneben wohl größte Rolle hat, TADAAA: Reinhilt Schneider! Und, liebe Freunde, wenn ihr sie mögt, dann holt euch dieses Hörspiel, denn man könnte auch sagen, dass es quasi für sie und ihre Stimme geschrieben wurde. Ihre Stimme verkörpert das kleine winzige, jugendliche, mal ängstlich, hoch erfreut, frohlockende perfekt, als sei ihr die Rolle auf den Laib geschrieben. Dagmar von Kurmin spricht damals wie heute die Schwalbe, die mir in dieser Rolle auch gut gefällt. Denn Däumelinchen und die Schwalbe verbringen eine gewisse Zeit miteinander und die erfahrene Schwalbe (Dagmar mit ihrer reifen Stimme) und das unerfahrene Däumelinchen (Reinhilt mit ihrer jugendlichen Stimme) harmonieren perfekt, wenn die Schwalbe sie durch die große Welt mit ihren Unbekanntheiten geleitet.

Und ich habe eine Bitte an Marc Gruppe und Stephan Bosenius: Bitte mehr von Beate Gerlach!!! Ihre einschlägige Stimme ist wunderbar und geht direkt durch Mark und Bein. Wer hätte das gedacht, dass mich ein Märchen so begeistern kann :-) :-) Vielen Dank, Frau Gerlach! Ausgezeichnet gesprochen. In den weiteren Rollen finden wir die bekannten Titania Größen, wie Kristine Walter als Hexe (ich frage mich ob sie sich oft Räuspern musste so gut und kratzig wie sie die Hexe verkörpert) Detlef Bierstedt als Fisch, Joachim Tennstedt ebenfalls als Vogel, Petra Nodolny, Bodo Primus und viele viele weitere mehr.

Bei dieser Produktion hätte ich gerne mal Mäuschen gespielt, wie das Hörspiel entstanden ist. Ich denke zwar nicht, dass es als Ensemble produziert wurde, aber die einzelnen hochkarätigen Sprecher und Schauspieler in die Rolle von Märchenwesen schlüpfen zu sehen, war bestimmt spannend und auch manchmal auch lustig. Und obwohl ich eigentlich kein Märchen Fan bin und nie war, auch als Kind nicht, hat mir das Hörspiel gefallen, weil die literarische Vorlage eben nicht ganz so märchentypisch ist wie bei Grimm o.ä. und weil sehr schöne Sprecherstimmen mitwirken. Was auch hier gut gepasst hätte, wäre ein Intro: Ihr hört …..“ Vielleicht zieht Titania dies ja irgendwann mal in Erwägung es in ihre Produktionen aufzunehmen.

Alles in allem ist dieses Special, wie immer, eine schöne kleine Auszeit, gerne auch mit euren Kindern, wenn das Jahr sich dem Ende neigt.




Was mich zu meinem Schlußsatz führt: Wie immer wünsche ich viel Spaß auf den Ohren und gehabt euch wohl.