domingo, 25 de noviembre de 2018

Sherlock Holmes Folge 36 „Das unheimliche Pfarrhaus“


Sherlock Holmes Folge 36 „Das unheimliche Pfarrhaus“
Das unheimliche Pfarrhaus
Autor: Herman Cyril McNeile & Sir Arthur Conan Doyle Hörspielskript: Marc Gruppe
Label: Titania Medien
Genre: Krimi/Sherlock Holmes
Laufzeit: Ca. 68 Minuten
Verfügbarkeit: CD/Download
Anzahl Discs/Tonträger: 1
ISBN: 978-3-7857-5726-0



Klappentext:


Eigentlich wollten Holmes und Watson in dem idyllischen Städtchen an der Küste nur ein wenig Urlaub machen. Als der Meisterdetektiv jedoch Kenntnis von unheimlichen Ereignissen im Pfarrhaus von Saint Porodoc bekommt, wird seine Neugier dadurch mehr als geweckt…



Handlung:


Sherlock Holmes und Dr. Watson, beide leidenschaftliche Golfspieler, planen eine Reise für eine Woche an die Englische Küste nach Cornwall, um etwas auszuspannen und ihrem Hobby nachzugehen, so ist Saint Porodoc ein begehrter Ort für Liebhaber des elitären Golfsports, und vor allem wollen sie reiß aus vor ihrer Haushälterin Mrs. Hudson nehmen, die Anfang April den Frühjahrsputz plant und in diesem Zuge ihre Cousine Mrs Mapleton zur Verstärkung gerufen hat, was beide dazu bewegt fluchtartig die Baker Street in Richtung Cornwall zu verlassen. Angekommen in Saint Porodoc, treffen sie den pensionierten Marine Offizier Mr. Maxwell, mit dem sie sich in einer Lokalität verabreden und dort Bekanntschaft mit dem ortsansässigen Vikar Greycourt machen, der von unheimlichen geisterhaften Vorgängen in seinem an den Klippen gelegenen und von einem Friedhof umgebenen Pfarrhaus berichtet. All dies fing an, nachdem der Hilfspfarrer Maguire zur Unterstützung in dem großen Pfarrhaus eingetroffen war. Maguire ließ sich an den beschaulichen Küstenort versetzen, weil er selber leidenschaftlich gerne Golf spielt und zum anderen, weil der junge und sportliche Geistliche die Ruhe nach einer Krankheit suchte. Interessant ist allerdings, dass es zuvor nie ungewöhnliche Vorkommnisse um das Pfarrhaus gegeben hat und dass niemand außer Maguire die unheimlichen Vorkommnisse erlebt. All das macht Holmes natürlich neugierig und wie wir alle wissen, glaubt unser geliebter Meisterdetektiv nicht an übernatürliche Dinge und so beginnen sie mit ihren Nachforschungen...



Rezension:


Mit der Folge 36 aus der Titania Serie Sherlock Holmes, die geheimen Fälle des Meisterdetektiv adaptiert Titania wieder eine Geschichte, die nicht aus der Feder von Sir Arthur Conan Doyle stammt. Die Originalstory stammt von Herman Cyril McNeile, der ebenso unter anderem seine Werke im Strand Magazine veröffentlichte, wie Doyle. So kommen die Charaktere Holmes und Watson im Originaltext gar nicht vor. Marc Gruppe schreibt die Story zu einer Holmes Geschichte um und landet damit eine Punktlandung mit einem Geniestreich. Um auch versierte Holmes Kenner in dieses Neuland der bisher nicht existierenden Story gekonnt zu geleiten, lässt Marc Gruppe Doctor Watson gleich zu Beginn im Intro eine art Einleitung oder Erklärung sprechen, in der er auf seine Begleitung als Chronist von Holmes eingeht. So handelt es sich bei den „bisher nicht veröffentlichten Geschichten“ um Fälle, die für eine Veröffentlichung nicht in Frage kamen, aufgrund ihrer Brisanz oder auf Wunsch der Auftraggeber nach Diskretion. Das ist sehr schön gelöst, finde ich. Weil es gleich zu Anfang auf die Thematik eingeht, dass die originalen Holmes Geschichten naturgemäß in Anzahl und Fortführung beschränkt sind, da ihr Autor schon längst nicht mehr unter den Lebenden weilt, man so sich aber auf ein weiteres Holmes Abenteuer freuen kann, denn es fällt gar nicht auf, dass es sich eigentlich nicht um eine Doyle Geschichte handelt und ich finde, dass das unheimliche Pfarrhaus auch eine schöne Geschichte ist, selbst wenn man kein Holmes Liebhaber ist.

Marc Gruppe setzt die bekannten und vertrauten Sprecher Tennstedt und Bierstedt für Holmes und Watson ein, sowie die bekannte Intromusik, sodass man sich direkt zu Hause in einem Titania Holmes Fall fühlt. Horst Naumann spielt den betagten Geistlichen Vikar und er passt sehr gut in diese Rolle. Im Allgemeinen ist die Sprecherleistung – wie bei Titania meist üblich – erstklassig, was nicht nur vor dem Hintergrund der besonderen Schwere der Vertonung eines Hörspiels vorzüglich gelungen ist, sondern generell, denn man stelle sich vor, ein Schauspieler hat die Mittel der Gestik, Mimik, Bewegung, Blicke, Ausdruck um eine Szenerie gebührend darzustellen, all dies stellt der Hörspielsprecher nur mit seiner Stimme dar. Ein besonderes Kompliment geht an Jonas Baeck, der den Hilfspfarrer und eigentlich kriminellen Handlanger Maguire spricht. Tonfall und Ausdruck sind immer absolut glaubwürdig. Vom mildtätigen Geistlichen, für den er sich ausgibt, zum angsterfüllten Entsetzen dem Spuk und Horror widerfahren, hin zum kriminellen, der er eigentlich ist, immer à point, chapeau! Des weiteren sprechen Hans Bayer als Mr. Maxwell, Lutz Reichert als Inspector Lestrade, Jean Paul Baeck als Kurier, Johannes Raspe als Ober und....: Marc Gruppe, vielleicht erkennt ihr ihn ja wieder :D

Und, liebe Freunde, ich weiß ja nicht, was bei Titania passiert ist, aber die atmosphärische Vertonung ist Meisterklasse. Ja, ich lobe sie immer, bei den Titania Werken, die ich rezensiere, aber diese ist noch mal eine Spur besser. Äußerst detailreiche Szenerien, exakt und messerscharf in Intensität und Klangbild auf die jeweilige Situation abgestimmt, ob es die Szenen am Meer und den Klippen sind, oder in der Gaststätte, die Szenen im großen, alten Pfarrhaus, wo der Vikar sich in einem anderen Flügel aufhält und der Besuchergruppe zuruft und seine Stimme weit entfernt und leicht hallend eingespielt wird, phantastisch und sehr aufwendig umgesetzt. All dies, die Ermittlungen vor Ort, die nun mal mehr Örtlichkeiten und Geräuschen bieten als das Deduzieren in der Baker Street und das Sounddesign der vielen unterschiedlichen Geräusche, bilden einen wunderbaren Klangteppich, der die Phantasie anregt und man dadurch in seiner Gedankenwelt ein wunderbar detailreiches Bild vor Augen bekommt. Das ist bei dieser Titania Folge sehr hervorstechend, finde ich. Alleine deshalb empfehle ich euch schon, euch dieses Titania Werk anzuhören und weil es eine runde Geschichte ist, mit Spukelementen, Krimi, es hat Witz, List und die ein oder andere Frotzelei der beiden Freunde Holmes und Watson. Allesamt ein gelungenes Werk, auch für nicht Holmes fans.

Wo ich bisher nie drauf eingegangen bin und ich weiß nicht mal warum, weil sie mir eigentlich sehr gefallen, sind die Cover und ihre Gestaltung. Die Cover Illustration stammt bei diesem Werk von Ertugrul Edirne und man sieht ein großes altes Pfarrhaus auf eine Anhöhe, umgeben von Nebel und einem Friedhof mit seinen Friedhofsteinen. Sehr schön illustriert und es lässt einen gewissen Spuk und Schauer vermuten.


So liebe Freunde, da unser Meisterdetektiv Privatier ist und nur arbeitet, wenn er es möchte, gönnt er sich eine Winterpause und wird uns wieder im nächsten Frühjahr von seinen abenteuerlichen Fällen berichten.

Bis dahin, wünsche ich euch, wie immer, viel Spaß auf den Ohren und gehabt euch Wohl!


Euer Matthi.

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