viernes, 19 de octubre de 2018

Gruselkabinett Folge 140: "Runenzauber"



Runenzauber 

Autor: Montague Rhodes James
Label: Titania Medien
Genre: Geistergeschichte
Laufzeit: ca. 59 Minuten
Verfügbarkeit:CD / Download
ISBN: 978-3-7857-5720-8

Klappentext:

London 1899: Edward Dunning hat über ein Vortrags-Exposé zum Thema „Die vielen Gesichter der Alchemie“ aus der Feder eines gewissen Mr. Karswell, der dem Vernehmen nach selbst Alchemie und okkulte Künste praktiziert, eine ungünstige Einschätzung verfasst. Dadurch hat er sich ganz offensichtlich einen sehr gefährlichen Feind gemacht…


Rezension:

Die Folge Nummer 140 aus der Reihe Gruselkabinett, "Runenzauber" kommt wieder von dem Geistermeister M.R. James, der den meisten Hörern schon aus anderen Hörspielen von Marc Gruppe bekannt sein dürfte, denn von ihm vertont hat Titania Medien bereits "Der Eschenbaum" (GK 071),
"Zimmer 13" (GK 092), "Verlorene Herzen" (GK 101), "Das Traktat Middoth" (GK 106) und in Kürze "Das unheimliche Puppenhaus" (GK 145).

Erschienen ist die Kurzgeschichte im Jahr 1911 in seinem zweiten Buch "More Ghost Stories" mit dem Originaltitel "Casting the Runes", was in der deutschen Ausgabe "Drei Monate Frist" als Titel der Kurzgeschichte trägt. Bekannt ist die Geschichte auch als filmische Adaptationen. Eine der bekanntesten dürfte da die schwarz/weiss Fassung von Jaqcues Tourneur sein, unter dem Titel "Night of the Demon" (dt: Der Fluch des Dämon) aus dem Jahr 1957 sein.

Eine tolles Hörspiel, mit vielen Sprechern und auch viele, unterschiedliche Orte, was damit auch viele unterschiedliche Aspekte mit sich bringt und nicht, wie oft aus dem Genre, mehr einem Kammerspiel ähnelt. Schöne, gruselige und schaurige Elemente, besonders die, wenn der Protagonist Dinge hört und auch wahrnimmt, die sein Gesprächsteilnehmer nicht wahrnimmt. Dieses Spiel zwischen den Gedanken, ob der Protagonist halluziniert oder doch zu ihm gesprochen wird, ist sehr gut umgesetzt, was aber bei dem Staraufgebot der Hörspiel- und Synchronsprechern nicht verwundert, denn hier geben sich nahezu alle Sprecher das Mikrofon in die Hand, die zum Ensemble von Titania Medien gehören. Ganz klar dabei ist Dagmar von Kurmin, Reinhilt Schneider, Horst Naumann, Louis Friedemann Thiele, Tom Raczko, Jean Paul Baeck, Sascha von Zambelly, Johannes Raspe und Bodo Primus als Erzähler, sowie Max Schautzer, der einen Gastauftritt hat. 
Das ist zwar gut, dass ein Hörspiel mit so vielen Handlungen und Locations, professionelle Sprecher hat, die auch alle eine fantastische Leistung zu dem Hörspiel beitragen, dass es ein wirklich tolles und gelungenes Hörspiel ist; doch jetzt kommt ein kleines 'Aber' mal von mir, denn... ja wie erkläre ich es am besten? Es sind tolle, hockarätige Sprecher... aber da diese immer wieder in den Hörspielen, besonders als Protagonisten auftreten, kommt natürlich auch eine gewisse Routine in die Aussprache so zB bei den Verwunderungen oder die ängstlich klingende Stimme, so dass sich bei mir als Hörer der Gedanke aufdrängt, dass genau die exakte Tonlage schon zwei oder drei Hörspiele bereits gab und ich mir manchmal wünsche, Marc und Stephan würden an dem Ensemble Karussell mal wieder drehen, dass nicht immer die gleichen Sprecher zu oft nacheinander in Hörspielen vorkommen, auch wenn deren Leistungen zweifelsohne sehr gut sind, aber mal vielleicht mal auch ein paar Newcomern die Chance geben, dass wieder ein ein paar neue Stimmen einfliessen lassen.

Trotz allem war ich begeistert von dem Hörspiel, hatte großen Spaß beim zuhören und die Umsetzung hat mich abgeholt und mitgenommen, mich auch, je weiter das Hörspiel lief, auch gut gegruselt hat. Anfänglich auch schmunzeln liess, wenn die feine Gesellschaft über den Mr. Karswell reden und dann ein eingespielter Rückblick kommt, wo eben jener Mr. Karsell eine Kindergruppe führt, engesprochen von Horst Naumann, diese eben mit allerlei Darbietungen aus seinem Kuriositätenkabinett die lieben Kinderlein schockiert, die er obendrein nicht ab kann, ein richtiger Kinderfeind und Misanthrop und die Kinder eben dann im Kollektiv schreien. Da diese aber mehrmals in der Szenerie gruselige Dinge gezeigt und erzählt bekommen, ist das Geschrei immer gleich. Ich fand es dennoch lustig, ebenso wie die Aussage an Reinhilt Schneider, nachfolgende Post, kann sie direkt in die 'Ablage P.' entsorgen. Mal recherchieren, ob man so 1911 im viktorianischen UK gesprochen hat... kleiner Scherz... aber das sind so die kleinen Fehler, die aber auch, wie ich finde, einen Hauch von Selbstironie geben.
Und ebenso wie bei vielen anderen Geschichten von M.R. James, hat auch "Runenzauber" ein loses Ende und kein Happy-End.

Eine richtig schöne, spannende Geistergeschichte, die alle Hörspielliebahber zum Herbst einladen, mal für eine unterhaltsame Stunde den Alltag zu vergessen.





Hörprobe: Runenzauber

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