jueves, 4 de abril de 2019

Gruselkabinett Folge 145: Das unheimliche Puppenhaus



Das unheimliche Puppenhaus

Autor: M.R. James
Label: Titania Medien
Genre: Geistergeschichte / Mystery
Laufzeit: ca. 60 Minuten
Verfügbarkeit:CD / Download
ISBN: 978-3-7857-5945-5

Klappentext:

Als Mr. Dillet, ein Sammler von Antiquitäten, im Gebraucht-Waren-Laden des Ehepaars Chittenden ein viktorianisches Puppenhaus entdeckt, ist er sich sicher, dass er es haben muss. Er ahnt nicht, dass es nun mit dem Nachtschlaf für ihn und seine Frau erst einmal aus und vorbei sein wird und die Chittendens im Grunde froh sind, das unheimliche Puppenhaus losgeworden zu sein…

Handlung:

Nach dem Erwerb aus einem Antiquitätenhandel, eines viktorianischen Puppenhaus, fängt dieses in der Nacht an, eine lebende Szenerie abzuspielen, mit Puppen, die offenbar lebendig erscheinen. Die Dillets, als neue Eigentümer, begeben sich auf Spurensuche, was diese dargestellte Szenerie bedeutet und werden fündig... zum Teil.



Rezension:

Mit "Das unheimliche Puppenhaus" von dem britischen Autor Montague Rhodes James, greift Titania Medien ein neues Werk des bekannten Gruselautors aus. Erschienen als Erstausgabe in dem Sammelband "The Collected Ghost Stories" unter dem Titel "The Haunted Doll's House" im Jahr 1931, eine Sammlung aus diversen Kurzgeschichten. 
Eigentlich eigenen sich ja Kurzgeschichten sehr gut, zur Umsetzung von Hörspielen, da es keine lange Passagen gibt, die dann entweder umgeschrieben werden müssen oder fallengelassen, was dann aber die Geschichte verändern würde, eben weil etwas fehlt.

Die Story ist auch spannend und wer die Stücke von Titania kennt, weiß auch, dass Marc immer sehr nah am Originalscript bleibt. 
So ist das Hörspiel in eine Art drei Akte aufgeteilt. Im Antiquitätenhandel der Erwerb, das Ereignis und die Recherche, unterteilt in kleine Zwischenakte. 

Der Anfang beginnt schon recht stark, das große Interesse an dem Puppenhaus, was der Antiquitätensammler findet, den Preis aushandelt und stolz mit dem verpackten Haus nach Hause fährt. Hier kommt dann auch ein schöner Grusel auf, wenn der Ladeninhaber nach Hause zu seiner Frau kommt, ein Kurzauftritt von Dagmar von Kurmin, die sehr froh darüber ist, wie auch ihr Mann, dass sie das Puppenhaus endlich los sind und hier die Ehefrau Andeutungen macht, warum man froh ist, es los zu sein und dass der neue Besitzer, der auch Stammkunde ist, damit wohl besser zurechtkommen wird... bei den Andeutungen bleibt es aber auch vorerst und man fiebert schon mit, welches Geheimnis das Puppenhaus in sich trägt.

Doch dann geht es leider für meinen Geschmack zu sehr ins... ja, in was eigentlich? Der stolze Besitzer baut das Haus Zuhause wieder auf, wird teils vom Butler gestört. Mit Versprätung kommt die Frau des Hauses heim und dann geht ein endloses Gerede über das Puppenhaus und nahezu jedes einzelne Detail, was zwar einerseits wichtig ist, denn in der späteren Szenerie kommen die Beschreibungen an den Puppen wieder zurück, so dass man auch weiß, welche Puppe da wie agiert, aber es ist eben eine endlose, teils auch anstrengende Dialogführung, teilweise auch von übertriebener Freude und Euphorie, sowie (vermeintliches) britisches Upperclass blasiertes Sprechen. Ebenso der Butler, was sicherlich eine Spur der Devotheit ausdrücken soll, wirkt phasenweise zu überspitzt. Auch von dem Charakter der Mrs. Dillet, so ein bisschen zu viel Clichée der britischen Upperclass, leicht dümlich-naiv, mit nicht zu viel analytsichen Verstand der Situation und obwohl ich Sigrid Burkholder eine tolle Sprecherin finde, machte es auf mich in einigen Stellen den Eindruck, als versuche sie Reinhilt Schneider zu kopieren, die aber so das junge, leicht verzogene, Naive glaubwürdiger hinbekommt. Hier wäre vielleicht  besser gewesen, die Sprecherin wäre mehr bei sich selbst geblieben, denn das kann sie eigentlich sehr gut, wie sie auch in diversen anderen Sprechrollen bewiesen hat.
Auch wenn das viele Gerede manchmal anstrengend ist, so entlockte es mir doch ein Grinsen, bei der Vorstellung, wie zwei erwachsene Menschen, im Outfit, wie man es von Downton Abbey her kennt, vor dem Puppenhaus sitzen, sich die eigentlich sehenden Details erzählen und bestätigen un die Püppchen positionieren und dies auch ganz ausführlich beschreiben und sich erzählen, bis der Butler die Szenerie betritt, dass das Essen angerichtet sei. Kurzweilig schob sich mir der Gedanke beim Zuhören in den Kopf, ob es sich wirklich um zwei Snobs handelt oder doch eher eine Szenerie in einer Nervenheilanstalt. 
Was ich sagen will, so anstrengend wie das Zuhören auch ist, so hat es in sich auch eine gewisse Komik, wo ich auch nach Stunden des Hörens mir die Frage stelle, ob Marc, beim Schreiben und Führen der Regie, die Szenerie bewusst so gehalten hat.

Im nächsten Akt, in der Nacht, bis auf das Uhrschlagen, obwohl es keine Uhr mit Schlag im Schlafzimmer gibt, steigt man wieder in den Grusel ein, so hofft man zumindest, aber auch da, mit wenig Geräuschen, wo sich eben die Eheleute Dillings gegenseitig die Szenerie, die im Puppenhaus vor ihren Augen abspielt, gegenseitig das Sehende erzählen. Auch hier dann wieder sehr viel Gerede, was einem beim Zuhören auch wenig Pause verschafft und man sich eher auf das Erzählte konzentrieren muss, um der Story überhaupt zu folgen zu können.

Persönlich hätte ich mir hier vielleicht gewünscht, wenn man als Hörer in das Haus "hineingezogen" worden wäre und die agierenden Puppen die Szenerie gespielt und entsprechend eingesprochen hätten, schön mit Geräuschkulissen, doch stattdessen wird einem die unterschiedlichen Handlungen, wechselseitig erzählt, die ja die zentrale Geschichte eigentlich ist. 

Das Puppenhaus loswerdend wollen, begeben sich die Dillings auf die Recherche und erfahren so schrittweise dass das Puppenhaus ein Nachbau ist und die sich darin befindenen Puppen, eine Szenerie nachspielen, die um die 250 Jahre zurückliegt. 

Mit einem losen Ende, wie auch die Originalausgabe, bleibt man allerdings zurück, was die einstige Familie betraf. Warum und wodurch das Puppenhaus zum Leben erweckt wurde, erfährt man nicht in der Orignalausgabe und somit auch nicht im Hörspiel. Mit diesem Suspense-Element endet dann auch das Hörspiel.

Jetzt bin ich ein wenig in der Klemme. Die Story ist schon sehr gut, spannend und auch gruselig und auch das lose Ende, die fehlende Aufklärung, denn niemand will in die Unterwelt zurückgeführt werden, es sind auch keine Poltergeister, die die neuen Besitzer terrorisieren, es muss nichts zu Ende geführt werden,... aber dennoch, aufgrund des sehr hohen Spechanteils und wenige, gedanklichen Pausen mal, von Musik, Geräuschen. Szeneriewechsel, ist es streckenweise etwas mühevoll, die ganze Zeit zuzuhören. Da hätte man sicherlich noch etwas mehr rausholen können, die Atmosphäre dichter und gruseliger zu gestalten. 

Ansonsten ist es, wie man Titania kennt, sehr solide, sehr elegant produziert, Sprecher und auch deren Stimmen sind sehr gut besetzt, auch Marc Gruppe selber, als knorriger Kutscher und passen sehr gut in die Alterstrukturen und gesellschaftlichen Stand. Daher hat mir das Zuhören schon Spaß gemacht, trotz einiger Abschnitte, denn die Gesamtgeschichte ist spannend und hat viel Dramaturgie aufgrund des Kriminellen der Vergangenheit.
Und natürlich wie immer, besticht auch das Cover von Ertugrul Erdine kunstvoll die CD, der den Kern der Geschichte sehr treffend in Szene gesetzt hat.













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