viernes, 25 de noviembre de 2016

Erfahrungsbericht mit "Onleihe" aus kommunalen Bibliotheken in Deutschland









Eigentext:




Von Onleihe.net:

Die divibib GmbH bietet mit der Onleihe die führende digitale Ausleihplattform für Bibliotheken in Deutschland an.

Kunden können bei der Onleihe über ein Internetportal ihrer Bibliothek ganz legal eBooks, eAudios, eVideos, ePapers, eMagazines und eMusic ausleihen – mobil und rund um die Uhr. (Quelle: onleihe.net)

Erfahrung Onleihe.net:


Eigentlich bin ich ja so Retro, dass ich mich immer versucht habe, mich den eBooks zu entziehen. Für mich ist Lesen eben ein Buch auswählen, in der Hand halten und das Rascheln von Papierseiten umzublätern. Auch eben ein richtiges Buch zu "riechen", zu berühren.


Über eine Bekannte, die in einer kommunalen Bibliothek arbeitet, wurde ich auf "Onleihe.net" hingewiesen, da mir der Umgang mit kommunalen Bibliotheken nicht vollkommen fremd ist. Sicherlich wurde ich auch darauf aufmerksam gemacht, so als Vielleser, mich als Testperson mal zu nehmen, gerade mit dem Wissen, dass ich eigentlich eBooks und Co. nicht sonderlich zugeneigt war und auch jetzt nicht so der Typ Mensch bin, der seine technischen Multimedia-Endgeräte sofort kapiert. Aber einen eBook-Reader (Kobo) hatte ich zwar, der aber verwaist im Nachtschrank sein Dasein fristete. Also, da ich ja einen Reader habe, warum mal nicht offen für Neues?
Dummerweise hatte der Kobo aber in seiner mehrjährigen Ruhezeit sich dazu entschlossen, zu sterben. 'Das war es also...' dachte ich mir. Lust, mir ein neues Endgerät zum Lesen kaufen, hatte ich auch keine Lust, da ja jeder Anbieter von sich behauptet, das Beste überhaupt zu sein und sowas verwirrt mich, denn bei meinem Talent, habe ich dann ein Endgerät, was dann doch nicht funktioniert oder ich nicht verstehe 💣




Also mich bei der Bekannten zurückgemeldet, dass mein Reader gehimmelt ist; da sie aber weiß, dass ich immer mit meinem 'Apple iPad-mini' rumrenne, sah sie darin kein Problem, richtete mir ein Account ein und stand mir auch mit Rat und Tat zur Seite. Habe mir dann die App aus iTunes runtergeladen und als ich mein Account hatte, loggte ich mich also ein und klickte mich weiter zu meiner zuständigen Bibliothek und dann ging die Suche los. Meine Neugier war da schon geweckt.

Mit jedem Schritt, den ich dann tätigte, verflog immer mehr mein  Widerwille, denn die App ist sehr übersichtlich gestaltet und man kann nach seinem bevorzugten Genre, was man lesen möchte, sehr gut navigieren und sortieren. So zB innerhalb der unterschiedlichen Medien, wie Buch, Hörbuch, etc.. ebenso ist eine Sortierung möglich, um den gesamten Bestand durchzusuchen, gezielt nach Titel, Autor, etc und auch so sortieren, dass nur derzeit verfügbare Medien angezeigt sind, also die, die nicht derzeit ausgeliehen sind.
Möchte man einen Titel ausleihen, der bereits ausgeliehen ist, ist dies kein Problem, denn dann hat man die Möglichkeit, der Vorreservierung und man erhält eine Mail, sobald das Buch wieder zur Verfügung steht. Allerdings sollte man dann auch schnell sein. Funktioniert auch sehr gut, wenn man ein Buch ausgeliehen hat, aber im Rahmen der Ausleihzeit nicht geschafft hat oder absehbar ist, dass man es nicht schafft, reserviert man sich quasi selber das Medium erneut.


Aber Achtung: Das System lässt sich nicht austricksen, denn selbst wenn man keine Verbindung zum Internet hat, ist das Lesen zwar möglich, aber wird am Stichtag automatisch 'zurückgegeben' und verschwindet auch aus der Liste der ausgeliehenen Medien. Kann man natürlich dann auch wieder im Bestand suchen und wenn es nicht ausgeliehen ist, eben einfach wieder neu ausleihen.








Also entschied ich mich erstmal, so als Test, für ein Buch. Download lief sofort und war auch flott auf meinem iPad-mini verfügbar. Dann den Titel aufrufen, ging aber nicht *grummel* mein Endgerät unterstützt nicht das Format. Also alles umsonst? Wieder die Bekannte kontaktiert, dass es nicht geht, weil mein Endgerät das Format nicht unterstützt. Ich glaube, sie war über meine Unkenntnis etwas belustigt, denn wo ich ein Problem sah, sah sie natürlich keins.
Schnell ein Link zum iTunes-Store zugestellt, ich soll mir die App von Bluefire Reader runterladen und mich registrieren. Gesagt, getan und siehe da...


Es läuft und zwar spitzenmäßig. Natürlich hat mein  Endegerät eine sehr gute Auflösung und gerade für mich, der an einer ausgeprägten Sehbehinderung leidet, auf jeden Fall ein sehr angenehmens lesen. Wie geschrieben, mein Buch war aus der Onleihe verfügbar, aufrufbar und lesbar.


Erfahrung Bluefire Reader:




Ich hatte ja schon etwas Erfahrung mit einem recht schlichten Kobo. Liegt vielleicht daran, dass ich ein günstiges Gerät hatte, weshalb ich auch nicht so überzeugt war (mein Kobo hatte keine Hintergrundbeleuchtung, sah immer wie eine wiederverwertete Spucktüte aus und die Schrift erschien mir oftmals verwaschen, je größer ich sie einstellte). Was die Hintergrundbeleuchtung angeht, hat sich das ja mit dem iPad-mini erledigt, wie jedes andere Tablet ja auch.
Praktisch also, dass es kein zusätzliches Endgerät bedarf, wenn man ja ein Tablet hat.

Am Abend, bevor ich das angefangene Buch weiterlesen wollte,  beschäftigte ich mich also mit dem Bluefire Reader und da es eine kostenlose App ist, war ich schon beeindruckt, von den vielen, individuellen Einstellungen, die möglich sind. Schriftgröße ist ja schon Standard, aber richtig gut finde ich den Nachtmodus am Abend, wenn der Hintergrund schwarz wird und die Schrift weiß, aber auch nicht so, dass man jetzt das Gefühl hat, man wird geblendet. Für Bettleser also Ideal, wenn man nicht alleine im Bett liegt, denn im Nachtmodus lässt es sich sehr gut lesen. Wer das übliche Schwarz/Weiß und umgekehrt, nicht so mag, hat auch die Möglichkeit, seine Farben individuell zu gestalten, sowie die Schriftgröße, Schriftart, Zeilenabstand, Abstand zu den Rändern, Blocksatz. Sowie diverse unterschiedliche Designs, zum Blättern. Seitenzahl kann man anzeigen oder ausblenden, wie sie im eBook vorgegeben sind.

Ebenso zeigt der Bluefire Reader alle Buchformate an, die man ausgeliehen hat und auch die verbleibende Zeit, die das Medium zur Verfügung steht, so hat man seine ausgeliehenen Bücher immer gut im Blick und auch beim schließen des Readers wird ein Lesezeichen gesetzt, wenn man also die App wieder startet und das entsprechende eBook ausgewählt hat, bekommt man die Wahlmöglichkeit, zur Lesezeichen direkt zu gehen (oder eben nicht).

Fazit:

Ich habe meine Aversion gegen eBooks und Online-Medien abgelegt, denn es macht richtig Spaß, schnell und für eine sehr geringe Jahresgebühr, ein vielfältiges Angebot immer zur Verfügung zu haben, denn neben Bücher bietet meine zuständige Bibliothek auch Hörbücher und Hörspiele an, so zB auch ältere Ausgaben der Reihe "Gruselkabinett" von Titania-Medien, worüber ich mich zusätzlich freue. Und die Tatsache, dass ich nicht noch ein weiteres Endgerät benötige, sondern nur mit meinem vertrauten Endgerät hantieren muss, machte das Angebot von Onleihe.net für mich umso attraktiver und der Bluefire Reader eine sehr gut nuzbare Ergänzung.
Was aber jetzt nicht heißt, dass ich in Zukunft auf physischen Medien ganz verzichten werde, denn tolle Hörspiele und Bücher will ich nach wie vor in meinem Besitz wissen und die Autoren und Verlage sollen ja auch weiter arbeiten können. 
Ebenso hat man durch dieses Angebot schnell auch mal ein  Sprach- oder Reiseführer für Unterwegs zur Hand, denn der Bezug ist online zu jeder Zeit möglich oder man kann sich auch mal einen Überblick vor dem Kauf verschaffen, ob man zB mit einem Sprachführer arbeiten kann und für einen geeignet ist.

Auf der Homepage von Onleihe.net findet man eine sehr gute Übersicht über alle teilnehmenden Bibliotheken (derzeit 2.945 teilnehmende Bibliotheken (Stand 25.11.16), sowie weitere Erklärungen und Videos, wie die Funktionen sind.

Da die Bibliotheken kommunale Einrichtungen sind, kann man sich auch in seiner teilnehmenden Bibliothek erkundigen, ob es bei Leistungsbezug nach SGB II, SGB XII, einen Rabatt bei der Jahresgebühr gibt bzw. bieten viele Kommunen eine kostenlose Mitgliedschaft als Nachteilsausgleich zur Teilhabe an.

Also meine lieben Follower und Leser, wenn ich das geschafft habe, den Sprung ins Jahr 2016 und sogar Spaß daran habe, schaffe ich es auch, Euch für einen virtuellen Bibliothekenausweis zu begeistern, der natürlich auch in Euren niedergelassenen Bibliotheken ebenso verwendbar ist.



Wer also jetzt neugierig ist, findet alle Informationen hier:

Homepage: Onleihe.net

Viel Spaß und gute Unterhaltung!


HINWEIS: Bitte fragt mich  nicht an, welche Medien im Bestand sind, da jede Bibliothek ihren eigenen Bestand pflegt. Ob es also bestimmten Bücher oder sonstige Medien gibt und zur Verfügung stehen, erfahrt Ihr nicht von mir, sondern von Eurer teilnehmenden Bibliothek.
Seltsam, dass nach ein paar Minuten schon solche Anfragen kommen ;)

sábado, 19 de noviembre de 2016

Gruselkabinett Folge 118/119: "20.000 Meilen unter dem Meer"




20.000 Meilen unter dem Meer
Autor: Jules Verne
Label: Titania Medien
Genre: Fantasy, Abenteuer, Steampunk
Laufzeit: ca. 116 Minuten
Verfügbarkeit: 2 CD im Schuber/ Download
ISBN: 978-3-7857-5384-2

Klappentext:

CD 1:

Nachdem 1866-67 monatelang Berichte über ein angeblich gesichtetes Seeungeheuer, das auch für einige Schiffsuntergänge verantwortlich sein soll, die Spalten der Gazetten gefüllt haben, wird der französische Meeresbiologe Prof. Pierre Aronnax von der amerikanischen Regierung gebeten, an einer Expeditionsreise auf dem Schiff ‚Abraham Lincoln’ teilzunehmen. Sein ihm äußerst ergebener junger Diener Conseil begleitet den Professor auf dieser Reise ins Ungewisse...

CD 2:

Die Fahrt in Kapitän Nemos Unterseeboot ‚Nautilus’ begeistert nicht alle der Schiffbrüchigen gleichermaßen. Während Professor Aronnax und sein Diener Conseil durchaus Gefallen an den Wundern des Meeres finden, die sie unterwegs zu sehen bekommen, wartet Ned Land düster brütend nur auf den richtigen Moment, die ‚Nautilus’ und ihren mysteriösen Kapitän zu verlassen...


Handlung:


Ein französischer Wissenschaftler, sein Diener und ein Ingenieur gelangen nach einem Schiffbruch an Bord des gigantischen U-Bootes ‚Nautilus’ und in die Obhut von Kapitän Nemo. Gemeinsam unterqueren sie die Weltmeere und erleben spektakuläre Abenteuer. Die Gäste sind fasziniert, doch bald spüren sie, dass sie keine willkommenen Gäste sind, sondern unfreiwillige Gefangene ihres rätselhaften Kapitäns sind. Wer ist Nemo wirklich? Und wie gelingt ihnen die Flucht von diesem mysteriösen U-Boot?




Erstmal vorweg: Als Titania-Medien sein Vorschauprogramm für 2016 veröffentlichte und sich darunter u.A. 20.000 Meilen unter dem Meer erschien, gab es in einschlägigen Foren und Kreisen viele Unkenrufe, da die Geschichte nicht in die Reihe Gruselkabinett passt, da es eben nicht um Grusel geht, keine klassische Schauerromantik ist. Ist es auch nicht -  vielleicht und Titania Medien hätte es auch unter Titania Specials packen können oder auch eine neue Überkategorie eröffnen können. Aber spielt das nun eine Rolle, welche Auftrittsmarke nun die Veröffentlichung stattfand oder geht es tatsächlich um das Hörspiel und die Produktion?
Die Reihe "Gruselkabinett" spricht, gewollt oder ungewollt, auch sehr viele Hörerinnen und Hörer der klassischen Literatur an, sowie Mitglieder der Schwarzen Szene, denn ich kenne kaum einen Dunklen, der nicht Titania-Medien kennt und somit auch die Reihe "Gruselkabinett" und wie wir Dunklen auch vom Wave-Gotik-Treffen aus Leipzig wissen, sind Steampunks immer gerne gesehen und damit schließt sich der Kreis wieder zu "Gruselkabinett", denn Steampunk, mit seinen futuristischen Eigenheiten und Mysterien der Zukunft, passt sehr gut in die Reihe "Gruselkabinett". Und hier komme ich zurück auf Jules Verne, denn er ist der Vater der Literatur, was "Steampunk" mit all seinen literarischen Visionen angeht und hat für viele, nachfolgende Autoren den Grundstein dafür gelegt.


Rezension:


Als ich die Vorschau  bekam, habe ich mich gleichermassen gefreut, da ich die Qualität der Umsetzung von Titania-Medien bereits ausreichend kenne und weiß, dass als Scrpit-Editor Marc Gruppe immer sehr gute Hörspielvorlagen macht, mit sehr viel Hingabe und Liebe zum Detail; und ebenso gefürchtet, dass aus einem meiner meist gelesenene Lieblingsbücher, was "20.000 Meilen unter dem Meer" ist. Erst noch im Sommer 2016 habe ich mir eine Ausgabe auf Deutsch gekauft, in einer Collectors-Box, die sich, auch was die Übersetzung angeht, eng an die franzöische Originalausgabe hält und zusätzlich alle Illustrationen der französischen Originalausgabe, aus den Jahren 1869/1871 enthalten.
Umso gespannter war ich deshalb, wie Marc Gruppe dies zusammenschreibt und gemeinsam mit Stephan Bosenius das Hörspiel produzieren werden.


Umfassend kann ich sagen, dass hier ein tolles Hörspiel produziert wurde, wo ich mich auch sehr gut im Original wiederfinde.


Die angenehme Stimme von Jürgen Thormann, als Prof. Pierre Aronnax begleitet uns durch das gesamte Hörspiel als Erzähler und Charaktersprecher und damit hat Titania eine sehr gute Wahl getroffen, dem man den gut situierten, abentuerlustigen und gut informierten Professor der Meeresbiologie, mit einem Schuß eines möglichen Parvenues, abnimmt. Der sich auch, nachdem das Schiff, auf dem er angeheurt wurde, die Expedition auf der Suche nach dem Mysterium im Meer, nicht aus der Ruhe bringen lässt, auch als diese Schiffbruch erlitten haben und im Meer treiben.


Richtig gut gefallen hat mir auch Julian Tennstedt als den jungen Diener Conseil von Prof. Aronnax. Seine Hingabe zum dienen, seines Dienstherren, die freundliche und loyale Unterwürfigkeit des perfekten Dieners, kommt richtig treffend in dem ersten Abschnitt zur Geltung, als Prof. Aronnax die Einladung zur Erforschungsreise bekommt und er eigentlich weiß, dass auch sein Diener gerne nach Hause möchte, sich aber hingebungsvoll ans packen der Koffer macht und sein einzieges Ziel ist, seinen Dienstherrn glücklich und zufrieden zu machen.
Spätestens die Fans von AHS American Horror Story, aus der Staffel Coven, werden die unverkennbare Stimme von Julian Tennstedt erkennen.


Kapitän Nemo wird von Uli Krohm eingesprochen und er lässt keine Sekunde den Hörer daran zweifeln, wie er zu den Menschen nach seinem Rückzug ins Meer und auf die ‚Nautilus’  steht, einen autoritären Ton gegenüber seiner unfreiwilligen Gäste hat, ohne aber dabei kommandierend und herablassend zu wirken, sondern Kapitän Nemo eine Stimme gibt, die keinen Zweifel an seiner Autorität lässt, aber ebenso, wenn er sich schrittweise Prof. Aronnax öffnet, wie verletzt er doch ist, etwas wankelmütig und enttäuscht von der Welt und doch wiederum mit bescheidenen Stolz die Einrichtungen und Möglichkeiten seines geschaffenen U-Bootes näher bringt.


Der mitgerettete Ingenieur Ned Land, gesprochen von Dieter Wunder, der nur den kleineren Anteil hat, aber immer wieder sehr pointiert seinen Widerwillen kund tut und sehr schnell merkt, dass sie keine Gäste, sondern Gefangene sind, seine deutliche aber nicht übertriebene Skepsis gegenüber Kapitän Nemo, der jedoch von Aronnax immer wieder belächelt wird. Herrlicher und authentischer Schlagabtausch zwischen Realist, der Ned Land ist und eitler Professor.


Gefreut habe ich mich über eine Gaststimme im ersten Teil, sozusagen ein Cameo-Sprechauftritt, direkt am Anfang, so zur Begrußung quasi, denn das Hörspiel beginnt damit, dass ein Zeitungsjunge die Headline rausschreit, um kaufwillige Interessenten für seine Zeitung zum Kauf zu animieren. Der Zeitungsjunge wird hier für die Einleitung von Marc Gruppe selber eingesprochen oder besser gesagt, gerufen und ich persönlich würde mich sehr freuen, wenn Marc mal eine großere Sprechrolle aufnehmen würde. Ich mag seine angenehme, junge Stimme und die in den Hörspielen immer wieder mal hier, mal da auftritt.


Vom Gesamtkonzept ist das Hörspiel eine sehr gelungene Erzählung mit allen wichtigen Elementen aus der literarischen Vorlage, wie immer ein toller Sound und super gemischt, auch die Musikteile sind sehr der Geschichte und der Epoche angepasst, mit den modernen Möglichkeiten von heute, auch wenn, ich finde, man etwas mehr Meeresblubbern und Rauschen oder auch etwas mehr Hall und Echo hätte einbauen können, aber das Hörspiel lebt von der Geschichte und den guten Dialogen und weniger von den Effekten, die sonst die eigentliche Geschichte in den Hintergrund drängen würden.

Art-Design finde ich sehr gelungen bei der Doppelausgabe, denn Teil 1 zeigt das Motive aus dem U-Boot nach außen ins Meer und Teil 2 den gleichen Blick von dem Meer ins U-Boot rein.


Wer also auf Abenteuer und Jules Verne gerne liest und auch mal hören möchte, der wird bei diesem gelungenen Hörspiel auf seine Kosten kommen und gute zwei Stunden in die Tiefen des Meeres geführt... eben 20.000 Meilen unter dem Meer....




Hörprobe: 20.000 Meilen unter dem Meer Teil 1 von 2


Hörprobe: 20.000 Meilen unter dem Meer Teil 2 von 2


Hinweis: Bei dem Hörspiel handelt es sich um eine Doppelfolge, die auch nur so als zweiteilige, physiche CD angeboten wird.










sábado, 5 de noviembre de 2016

Gruselkabinett Folge 111: "Die Grube und das Pendel"





Die Grube und das Pendel
Autor: Edgar Allan Poe
Label: Titania Medien
Genre: Hörspiel, Horrorliteratur, Psychohorror
Laufzeit: ca. 67 Minuten
Verfügbarkeit: CD / Download
ISBN: 978-3-7857-5254-8


Klappentext:

Rom 1846: Der Edelmann Montrésor sieht sich seit Jahren der infamen Verspottung durch Fortunato ausgesetzt und ersinnt daher einen perfiden Plan, sich dieses Plagegeistes zu entledigen – vor allem, da die beiden, was Fortunato gar nicht mehr gegenwärtig hat, eine gemeinsame Vergangenheit haben, die bis in das Jahr 1796 zurückreicht...


Handlung:


Montrésor ist dem dauernden Spott und Gemeinheiten des Richter Fortunato ausgesetzt, begegnet diesem aber immer wieder mit freundlicher Zuvorkommenheit, was für Fortunato kaum zu verstehen ist.
Fortunato erinnert sich aber nicht mehr, dass beide mal miteinander in Jugendzeiten zu tun hatten, was Montrésor die Möglichkeit gibt, seinen auf Rache basierenden Plan zu vervollständigen; nach dem bekannten Sprichwort "Man sieht sich immer zweimal im Leben".


Rezension:


Ein Hörspiel von dem Meister der Schauerliteratur Edgar Allan Poe, gibt es ja so einige auf dem Markt und wir erinnern uns sicher alle, an die herrlichen Ausgaben von Lübbe seinerzeit, mit den Sprechern Pleitgen und Berben, wo eine Art Chronik als Serie auf herrlich, schöne und vollkommern Trostlosigkeit erzählt wird. In dieser Hörspielserie wurden Vertonungen von  Poe sehr hoch angesiedelt und somit war ich auch gespannt, wie dieses Kurzgeschichte umgesetzt wurde.


Marc Gruppe als Inhaber und Skriptautor von Titania Medien hat hier jedoch ganz geschickt, nicht nur eine Geschichte in eine Hörspielfassung geschrieben, sondern die im Jahr 1842 veröffentlichte Geschichte "Die Grube und das Pendel" (The pit and the pendulum) mit der im Jahr 1846 veröffentlichte Geschichte "Das Fass Amontillado" (The Cask of Amontillado) verknüpft, da die Originalgeschichte "Die Grube und das Pendel" ein offenes Ende aufweist und "Das Fass Amontillado" als Fortsetzung des Planes Montrésor angesehen werden kann.


Hauptsprecher der Geschicht sind Johannes Raspe als Montrésor und Jürgen Thormann als Fortunato. Beide Sprecher laufen regelrecht zur Höchstform auf, die die Emotionen der Situation in ihre Stimme gekonnt einsetzen und zum Hörer tragen. Montrésor, der auch durch die Geschichte als Erzähler in der Ich-Erzählform vorträgt, um dann wieder Teil der Szenerie zu sein; höflich und demütig als Charakter, warm mit einer Prise Zynismus und Listigkeit über den schrittweise gelingenden perfieden Plan, Fortunato in die Falle zu locken. Dem gegenüber steht die nonchalante Arroganz und Überheblichkeit, wie Jürgen Thomann Fortunato einspricht.


Die Geräuschkulisse ist perfekt in die Szenerie eingebunden. Im ganz tiefen Hintergrund immer ein Hauch an einsetzender Musik, die an klassische, alte Radiohörspiele erinnern, mal leichte Töne, mal eine subtile, bedrohliche Steigerung.

Der Aufenhalt in der Grube mit dem Pendel ist der perfekte Horror. Man spürt die Verzweiflung Montrésors, als dieser angebunden auf dem Block liegt und das Pendel mit seiner messerscharfen Klinge sich mit jedem Pendelschalg in die Tiefe auf den Gefolterten herablässt. Die Schwingbegung, das metallische, eiskalte Schleifen, trifft einen bis tief ins Mark.

Wo sich mir ebenso ein richtiges Kopfkino dargestellt hat, als beide viele Jahre später in den Weinkeller gehen, um das Fass Amontillado zu verkosten. Grandios, wie die Stimmen und Schritte von den Wänden wiederhallen, Wassertropfen, die von den Wänden auf den Boden tropfen, der immer betrunkender werdende Fortunato, der vor lauter Verkostung und Gier nach guten Wein, die Bedrohung nicht auf sich zukommen sieht, zwischen debilen Gelächter, Wichtigtuerei, Verschlucken durch Gier und Trunkenheit, Angeberei... Toll! So wie man sich einen Betrunkenen, älteren Herr vorstellt, der sonst beherrscht ist und durch den Alkoholeinfluss entsprechend reagiert; dann das Nüchterne von Montrésor, immer seinen Plan im Auge behalten, einschmeichelnd und beschwichtigend, immer näher dem Höhepunkt der Geschichte kommend.

In "Die Grube und das Pendel" nach der Erzählung von Edgar Allan Poe, erfährt man den wahren Nervenkitzel als grandioses Hörspiel mit leidenschaftlichen Sprechern.


Ein ganz besonderes Muss für Hörspielliebhaber des gepflegten Horrors in einer Geschichte aus wohlverdienter Rache....


Hörprobe: Die Grube und das Pendel














Gruselkabinett Folge 110: "Der Drachenspiegel"



Drachenspiegel
Autor: Abraham Merritt
Label: Titania Medien
Genre: Hörspiel, Schauerromantik, Geistergeschichte
Laufzeit: ca. 57 Minuten
Verfügbarkeit: CD / Download
ISBN: 978-3-7857-5253-1

Klappentext:


New York City 1905: Ist der Spiegel mit dem ausgefallen gestalteten Rahmen aus Jade-Drachen mit Rubin-Augen, den der abenteuerlustige Millionär James Hemdon aus einem Geheimraum in einem Palast in der verbotenen Stadt in Peking geraubt hat, wirklich das Tor zu einer anderen Welt...?


Handlung:

Der Abenteurer und Millionär James Hemdon verschwindet spurlos aus seinem Haus. Als sein Buttler den Kameraden Ward um Hilfe bittet, eilt dieser sofort herbei, um sich bei der Aufklärung des Versschwindens seines Freunde zu beteiligen.
Hemdon tauch jedoch mitten in der Nacht, blutend und mit zerrissener Kleidung in seinem Schlafzimmer wieder auf. Vor einem prächtigen Spiegel, geformt aus einem Rahmen aus Jade, in Form von verschlungenen Drachen, der einst aus Peking gestohlen wurde...

Rezension:

... und so nimmt die Kurzgeschichte von Abraham Merrit (Gruselkabinett Folge 96/97: Madame Mandilips Puppen, Teil 1 und Teil 2), in der James Hemdon seinem Freund Ward die unglaubliche Geschichte erzählt, denn der Spiegel ist in der Lage, ein Tor in eine andere und fremde chinesischen Welt zu öffnen.
Temporeich und spannend beginnt die Geschichte, denn was ist mit Hemdon passiert, wohin ist er verschwunden?
Als er schwer verletzt wieder zu sich kommt und erzählt wo er war und wie er dahin gekommen ist, ist sehr gut erzählt, weil hier die Sage um den Spiegel verdeutlicht wird, in eine andere Welt gezogen zu werden, die schön und beängstigend zugleich ist. Eine Welt mit Pyramiden, sieben Monden, Drachen und weitere Fabelwesen, exotische Blumen und einen Himmel, in den schönsten Farben, bewacht von dem Bösen.

Ich tue mich gerade etwas schwer, denn zugegeben, mir hat die Geschichte als Solches nicht wirklich gefallen, was nicht unbedingt daran liegt, dass ich jetzt nicht so der Asia-Fan bin und auch die Umsetzung klemmte etwas. Einerseits ist die Geschichte vom Plot her nicht so, dass dramatisch sei, denn die hätte man auch ruhiger und dafür etwas beklemmender erzählen können, auch die Sprecherleistung hat es nicht geschafft, mich abzuholen und zu überzeugen, klingt besonders Hemdon oft.... ja was eigentlich? Panisch? Verängstigt? Gehetzt? Verzweifelt? Ein Abenteurer, der viel im Leben gesehen hat und seine Fundstücke auch manchmal auf zweifelhaften Wegen an sich genommen hat? Ich konnte es, trotz mehrmaligen Hören, nicht richtig zuordnen.

Auch mit der phantastischen Welt und die darin erzählte Geschichte wurde ich nicht so ganz warm. Einerseits die klassische Schauerromantik, denn ein Lebender aus dem Diesseits, ein Mädchen aus der anderen Welt, eine Liebe und eine böse Macht, die es versucht zu verhindern und den Eindringling aus dem Reich wieder vertreiben will.

Atmosphärisch ist das Hörspiel sehr gut umgesetzt, was die Klänge des wohligen Kaminknisterns betrifft, knarzende, quietschende Stühle, Echos und Hall und ebenso eine tolle, musikalische Untermalung, die in der mystischen Welt durch sanfte, asiatische Klänge und Wassergeräusche ergänzt werden.

Kurzum: Wer mehr Wert auf Mystik und Phantasie legt, dem wird das Hörspiel sicherlich sehr gut gefallen und kann hier eine Hörprobe bekommen:


 Hörprobe Der Drachenspiegel