sábado, 5 de noviembre de 2016

Gruselkabinett Folge 111: "Die Grube und das Pendel"





Die Grube und das Pendel
Autor: Edgar Allan Poe
Label: Titania Medien
Genre: Hörspiel, Horrorliteratur, Psychohorror
Laufzeit: ca. 67 Minuten
Verfügbarkeit: CD / Download
ISBN: 978-3-7857-5254-8


Klappentext:

Rom 1846: Der Edelmann Montrésor sieht sich seit Jahren der infamen Verspottung durch Fortunato ausgesetzt und ersinnt daher einen perfiden Plan, sich dieses Plagegeistes zu entledigen – vor allem, da die beiden, was Fortunato gar nicht mehr gegenwärtig hat, eine gemeinsame Vergangenheit haben, die bis in das Jahr 1796 zurückreicht...


Handlung:


Montrésor ist dem dauernden Spott und Gemeinheiten des Richter Fortunato ausgesetzt, begegnet diesem aber immer wieder mit freundlicher Zuvorkommenheit, was für Fortunato kaum zu verstehen ist.
Fortunato erinnert sich aber nicht mehr, dass beide mal miteinander in Jugendzeiten zu tun hatten, was Montrésor die Möglichkeit gibt, seinen auf Rache basierenden Plan zu vervollständigen; nach dem bekannten Sprichwort "Man sieht sich immer zweimal im Leben".


Rezension:


Ein Hörspiel von dem Meister der Schauerliteratur Edgar Allan Poe, gibt es ja so einige auf dem Markt und wir erinnern uns sicher alle, an die herrlichen Ausgaben von Lübbe seinerzeit, mit den Sprechern Pleitgen und Berben, wo eine Art Chronik als Serie auf herrlich, schöne und vollkommern Trostlosigkeit erzählt wird. In dieser Hörspielserie wurden Vertonungen von  Poe sehr hoch angesiedelt und somit war ich auch gespannt, wie dieses Kurzgeschichte umgesetzt wurde.


Marc Gruppe als Inhaber und Skriptautor von Titania Medien hat hier jedoch ganz geschickt, nicht nur eine Geschichte in eine Hörspielfassung geschrieben, sondern die im Jahr 1842 veröffentlichte Geschichte "Die Grube und das Pendel" (The pit and the pendulum) mit der im Jahr 1846 veröffentlichte Geschichte "Das Fass Amontillado" (The Cask of Amontillado) verknüpft, da die Originalgeschichte "Die Grube und das Pendel" ein offenes Ende aufweist und "Das Fass Amontillado" als Fortsetzung des Planes Montrésor angesehen werden kann.


Hauptsprecher der Geschicht sind Johannes Raspe als Montrésor und Jürgen Thormann als Fortunato. Beide Sprecher laufen regelrecht zur Höchstform auf, die die Emotionen der Situation in ihre Stimme gekonnt einsetzen und zum Hörer tragen. Montrésor, der auch durch die Geschichte als Erzähler in der Ich-Erzählform vorträgt, um dann wieder Teil der Szenerie zu sein; höflich und demütig als Charakter, warm mit einer Prise Zynismus und Listigkeit über den schrittweise gelingenden perfieden Plan, Fortunato in die Falle zu locken. Dem gegenüber steht die nonchalante Arroganz und Überheblichkeit, wie Jürgen Thomann Fortunato einspricht.


Die Geräuschkulisse ist perfekt in die Szenerie eingebunden. Im ganz tiefen Hintergrund immer ein Hauch an einsetzender Musik, die an klassische, alte Radiohörspiele erinnern, mal leichte Töne, mal eine subtile, bedrohliche Steigerung.

Der Aufenhalt in der Grube mit dem Pendel ist der perfekte Horror. Man spürt die Verzweiflung Montrésors, als dieser angebunden auf dem Block liegt und das Pendel mit seiner messerscharfen Klinge sich mit jedem Pendelschalg in die Tiefe auf den Gefolterten herablässt. Die Schwingbegung, das metallische, eiskalte Schleifen, trifft einen bis tief ins Mark.

Wo sich mir ebenso ein richtiges Kopfkino dargestellt hat, als beide viele Jahre später in den Weinkeller gehen, um das Fass Amontillado zu verkosten. Grandios, wie die Stimmen und Schritte von den Wänden wiederhallen, Wassertropfen, die von den Wänden auf den Boden tropfen, der immer betrunkender werdende Fortunato, der vor lauter Verkostung und Gier nach guten Wein, die Bedrohung nicht auf sich zukommen sieht, zwischen debilen Gelächter, Wichtigtuerei, Verschlucken durch Gier und Trunkenheit, Angeberei... Toll! So wie man sich einen Betrunkenen, älteren Herr vorstellt, der sonst beherrscht ist und durch den Alkoholeinfluss entsprechend reagiert; dann das Nüchterne von Montrésor, immer seinen Plan im Auge behalten, einschmeichelnd und beschwichtigend, immer näher dem Höhepunkt der Geschichte kommend.

In "Die Grube und das Pendel" nach der Erzählung von Edgar Allan Poe, erfährt man den wahren Nervenkitzel als grandioses Hörspiel mit leidenschaftlichen Sprechern.


Ein ganz besonderes Muss für Hörspielliebhaber des gepflegten Horrors in einer Geschichte aus wohlverdienter Rache....


Hörprobe: Die Grube und das Pendel














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